: Vorösterliche Krise
Bei der Eiermalmaschine saß der Has mit finstrer Miene, wo er düstren Geists bedachte, was er eigentlich da machte:
„Ist es Lebenszweck des Hasen, Hühnereier auszublasen? Ostern durch das Land zu eilen, bloß um diese auszuteilen?“
Der Mond stand fahlgelb überm Feld. Der Has bezweifelte die Welt: „Eier kochen? Eier färben? Kommt nichts Größeres vorm Sterben?
Eier so schlecht zu verstecken, dass selbst Kinder sie entdecken? Ist dies das Ziel der Hasenheit? Ach! Eiernde Erbärmlichkeit!“
Ergriffen von den eignen Worten trank der Has noch zwei Verpoorten. Dann folgte er voll Konsequenz dem Schicksalsruf der Existenz:
„Nur eines scheidet mich vom Affen: Ich werde etwas Großes schaffen!“ Und stieg – die Löffel stolz erhoben – von unten aus dem Bau nach oben.
Dort aber hat der Fuchs gesessen. Der hat den Hasen dann gefressen.
Georg Raabe