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Strieder: Jüdisches Museum ausgliedern

■ Akademie der Künste soll in Anfangsphase Hoheit über Museum übernehmen

In den Konflikt um das Jüdische Museum hat sich jetzt auch Umweltsenator Peter Strieder (SPD) eingemischt. Er schlägt vor, das Jüdische Museum in der Anfangsphase aus der Stiftung Stadtmuseum auszugliedern. Die Phase sei zeitlich nicht faßbar, sagte Sprecher Joachim Günther, solle aber so lange andauern „bis das Profil des Museums“ stabil sei. Derzeit hat Reiner Güntzer als Generaldirektor der Stiftung Stadtmuseum die Verantwortung für das Jüdische Museum. Amnon Barzel war als Museumsdirektor vor zwei Wochen entlassen worden.

So könne sich Strieder vorstellen, daß die Akademie der Künste gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde die Hoheit über das Museum übernehme. Die Akademie sei deshalb geeignet, weil sie eine „unabhängige Organisation“ sei. In der Akademie der Künste hielt man sich zu Strieders Vorschlägen bedeckt. „Offiziell ist bisher niemand an uns herangetreten“, sagt Sprecher Klaus-Peter Herbach. Die Akademie sei jedoch in die „grundsätzlichen“ Überlegungen einer Konzeption nicht miteinbezogen worden, deshalb sei es problematisch, in der jetzigen Phase als „Schiedsrichter“ aufzutreten.

Auch Reiner Güntzer ist nicht davon begeistert, daß das Jüdische Museum nach Strieders Willen aus der Stiftung ausgegliedert werden soll: „Da das Stadtmuseum und das Jüdische Museum eine Einheit sind, kann ich mir das organisatorisch nur schwer vorstellen.“ Helena Stern von der Gesellschaft für ein Jüdischen Museum ist dagegen mit jeder „Lösung einverstanden, die gewährleistet, daß ein Jüdisches Museum in unserem Sinne zustande kommt“. Das beinhalte jedoch, daß Reiner Günzter die Kompetenz langfristig entzogen werde. nau

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