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Rühe nennt Trittins Rede „würdelos“

■ Union und SPD kritisieren Auftritt des Parteichefs der Grünen auf der Berliner Demonstration gegen das Bundeswehrgelöbnis

Berlin (dpa/taz) – Grünen-Bundesvorstandssprecher Jürgen Trittin hat mit seiner Ablehnung von Rekrutengelöbnissen der Bundeswehr Kritik in der Union und auch beim möglichen Bonner Partner SPD ausgelöst. Bei einer Gegendemonstration zum weitgehend störungsfrei verlaufenen Gelöbnis von 332 Soldaten vor dem Berliner Rathaus hatte Trittin am Mittwoch gesagt, wer öffentliche Gelöbnisse veranstalte, „muß sich über Rechtsradikale in Armee und Gesellschaft nicht wundern“. Die SPD warf Trittin am Donnerstag „Provokation“ vor. Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU) nannte die Äußerungen „würdelos und dumm“.

Trittin hatte vor rund 1.000 Gegendemonstranten ebenso wie PDS-Bundestagsgruppenchef Gregor Gysi die Abschaffung der Gelöbnisse verlangt. Dieter Heistermann (SPD), stellvertretender Vorsitzender des Verteidigungsausschusses des Bundestages, sagte dazu, die Grünen müßten sich „darüber klarwerden, wie sie eigentlich mit Soldaten in der Demokratie umgehen wollen“. Man könne nicht den Einsatz der Bundeswehr auf dem Balkan fordern und zugleich sagen, die Bundeswehr müsse hinter Mauern bleiben. „Mit der SPD ist eine solche Haltung, wie sie Trittin vertreten hat, nicht durchzusetzen“, so Heistermann.

Im Hinblick auf den Einsatz der 2.500 Polizisten sprach der Sprecher des Berliner Grünen-Landesvorstands, Andreas Schulze, davon, daß die Ordnungshüter „ihrem traurigen Ruf als Rambo- Truppe wieder einmal gerecht“ geworden seien. Von Seiten der Gegner wurde besonders die Sicherstellung eines Stromaggregats für eine Lautsprecheranlage kritisiert.

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