: Bananenkrieg geht weiter
■ USA drohen der EU mit Strafzöllen, um den Import von Bananen nach Europa zu öffnen
Rechtzeitig vor der heutigen Entscheidung der EU-Kommission über die künftige Bananenordnung der Europäischen Union haben die USA den Europäern mit Strafmaßnahmen gedroht: Wenn die Europäer bei der Vergabe der Einfuhrlizenzen weiterhin die US- Importfirmen diskriminierten, würden die USA europäische Waren mit hohen Strafzöllen belegen. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung will die Clinton-Administration bis Mitte November eine Liste mit europäischen Waren erstellen, die ab März 1999 mit hohen Einfuhrgebühren belegt werden sollen, wenn die EU ihren Markt nicht bis zum Januar 1999 öffnet.
Hintergrund des Streits ist die Bananenverordnung der EU von 1993. Darin wird festgelegt, daß von den jährlich etwa 4 Millionen Tonnen Bananen in der EU nur etwa 2,5 Millionen Tonnen aus „Drittstaaten“ importiert werden dürfen. Der Rest wird entweder in der EU erzeugt oder aus ehemaligen europäischen Kolonien in Afrika, der Karibik oder dem Pazifik (AKP-Staaten) eingeführt. Die USA, Heimat der weltgrößten Bananenhändler, hatten dagegen vor der Welthandelsorganisation WTO geklagt. Die WTO verwarf zwar die Bananenordnung nicht als solche, kritisierte aber die Vergabe der Lizenzen zum Handel aus Drittstaaten. Bei der Vergabe dieser Importscheine, so Rudi Pfeifer von der Handelsorganisation „BanaFair“, „bevorzugt die EU ihre europäische Importeure. Das stört die US-Bananenriesen wie Chiquita oder Dole massiv, weil sie in Europa nicht wie gewollt zum Zug kommen.“ bpo
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen