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„Wir können noch nichts sagen“

Das 100.000-Dächer-Programm der Regierung wird über die Banken vermarktet. Die könnten es zur Imagewerbung nutzen, nur ist das den meisten nicht bewußt  ■ Von Bernward Janzing

Freiburg (taz) – Die deutschen Banken könnten das neue 100.000-Dächer-Programm zur Solarzellenförderung imageträchtig vermarkten – doch die meisten Geldinstitute haben bislang diese Möglichkeit noch gar nicht erkannt. Dabei hat die Bundesregierung mit dem Programm den Banken ein bislang einmaliges Marketing-Instrument geschaffen: Die Fördergelder, die seit Jahresbeginn für Solarstromanlagen bereitgestellt sind, werden von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) über die Banken als Vermittler in Form eines zinslosen Kredits an die Bürger ausgezahlt. Wenn aber der Solaranlagenbauer lieber einen Zuschuß als einen Kredit will, können die Banken ihm helfen: Erstmalig für einen Bundeskredit hat die Bundesregierung den Geschäftsbanken die Möglichkeit gegeben, die Subvention, die in dem zinslosen Kredit steckt, in einen direkten Zuschuß umzuwandeln.

Das sieht dann so aus: Ein Bauherr, der eine Solaranlage errichten möchte, aber dafür gar keinen Kredit benötigt, beantragt ihn trotzdem und tritt ihn anschließend an seine Hausbank ab. Die Bank profitiert von dem zinslosen Geld und zahlt ihren Zinsgewinn an den Kunden aus – für ihn ein barer Vorteil, für die Bank ein Prestigegewinn.

Die Banken der Republik aber reagieren träge. Mehrere Wochen nach dem Start des Förderprogramms hatten sie diese Möglichkeit nicht im Angebot. „Wir können im Detail noch nichts sagen“, erklärt die Deutsche Bank in Frankfurt gegenüber der taz, schließlich gebe es „Tausende von Förderprogrammen“. Gleichlautend die Auskunft der Commerzbank: „Der Kreditabteilung liegen noch keine Informationen vor.“ Ebenso läßt die Dresdner Bank wissen, man vermarkte das Solarförderprogramm „nicht aktiv“, und auch die BfG-Bank hat keine Marketingpläne für das Solarprogramm. Einige der Großbanken wissen noch nicht einmal, daß sie den Subventionswert des Kredites als Zuschuß auszahlen dürfen.

Auch die Alternativbanken, wie die Umweltbank in Nürnberg und die Öko-Bank in Frankfurt, haben über die Handhabung der neuen Photovoltaikförderung noch nicht endgültig entschieden. „Bislang haben wir keine extra Strategie für das Solarprogramm“, heißt es in Nürnberg. Am weitesten ist derzeit die Öko-Bank: „Wir überlegen, ein eigenes Programm aufzulegen“, lautet die Auskunft aus Frankfurt. In welchem Umfang man das Programm gesondert vermarkten und den zinslosen Kredit in einen direkten Zuschuß umwandeln werde, hänge allerdings von der Nachfrage der Kunden ab.

„Die Banken sind sehr zurückhaltend“, wundert sich unterdessen Anja Bukowski, Programmreferentin der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Denn wie auch immer die Banken mit dem Förderprogramm umgehen werden, sie sind in jedem Fall Ansprechpartner für alle solarinteressierten Bauherren. Vielleicht, so hofft Bukowski, werden die Banken das Programm offensiver anpreisen, sobald sie den Leitfaden der KfW mit den Details durchgearbeitet haben. Der war allerdings Mitte Januar noch immer nicht fertig, aber man arbeite daran, hieß es: „Mit Hochdruck.“

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