piwik no script img

Haufenweise Planeten

■ US-Forscher entdeckten einen Stern mit drei Planeten. Offenbar gibt es mehr als bislang erhofft

San Francisco/Berlin (taz/AP) – Gestern war ein Festtag für Science-fiction-Fans: Da verkündete Debra Fischer von der San Francisco State University, daß es ihrer Gruppe und einem anderen Astronomenteam unabhängig voneinander gelungen sei, erstmals ein ganzes Plantensystem um einen fernen Stern auszumachen. Ypsilon Andromeda heißt der Stern, der so weit weg ist, daß das Licht von dort 44 Jahre bis zu uns braucht (von der Sonne zur Erde braucht es acht Minuten). Das legt nahe, so Fischer, „daß sich Planeten leichter bilden als angenommen und daß die Milchstraße von Planetensystemen wimmelt“ – was die Wahrscheinlichkeit für außerirdisches Leben deutlich erhöht.

Leider sind die drei Planeten nicht sehr ansehnlich: große, überwiegend gasförmige Brocken vermutlich ohne festen Boden. Der erste ist etwa so groß wie der Jupiter, der größte Planet in unserem Sonnensystem, und kreist so eng um Ypsilon Andromeda, daß er dafür nur viereinhalb Tage braucht. Der zweite ist doppelt so schwer wie Jupiter und kreist in knappem Erdabstand um seinen Stern, der dritte ist noch schwerer und zweieinhalbmal so weit weg wie die Erde.

Die Planten sind so klein, daß man sie per Fernrohr oder Radioteleskop nicht orten kann. So strahlt unsere Sonne rund eine Milliarde mal heller als die Erde. Die Astronomen orten die Planeten ferner Sterne, indem sie die Bewegung der Sterne beobachten. Ähnlich wie der Mond auf der Erde Ebbe und Flut auslöst, ziehen die Planeten am Mutterstern und verändern so seine Bewegung im Weltall. Die ist um so größer, je enger die Planeten um ihren Stern kreisen und je schwerer sie sind. Kein Wunder also, daß überwiegend solche Brocken entdeckt werden. urb

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen