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Wahnsinns-Schloss

Wer darf in die günstigere Version des Stadtschlosses einziehen? Alle Beteiligten hoffen – und bangen

In zwei Jahren soll der Wiederaufbau des Stadtschlosses beginnen, 2015 soll der Bau seine Pforten öffnen. Aber als was? Claudia Lux, die Direktorin der Zentral- und Landesbibliothek, ist jedenfalls zuversichtlich, dass ihre Institution in den Prunkbau darf. „Für uns ist weiterhin klar, dass wir ins Schloss ziehen werden“, sagte sie der taz. Vermutet aber doch: Der geplante Gemeinschaftsbereich der Institutionen werde wohl kleiner ausfallen.

Lux’ Zuversicht in allen Ehren, aber die Diskussion der vergangenen Tage lässt auch andere Deutungen zu. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz soll auch ins Schloss umziehen. Ihr Leiter, Klaus-Dieter Lehmann, sagte, er glaube nicht mehr an die planmäßige Umsetzung. Er fügte hinzu: Seiner Meinung nach sei der Bibliothekseinzug gefährdet.

Das Stadtschloss soll nach der ursprünglichen Planung neben Sammlungen europäischer und außereuropäischer Kunst und einem Wissenschaftsmuseum auch die Zentral- und Landesbibliothek aufnehmen. Kosten des Umbaus: 670 Millionen Euro. Anfang der Woche gab das Bundesbauministerium ein günstigeres Konzept heraus. Um 200 Millionen Euro einzusparen, wird auf Hotel und Tiefgarage verzichtet. Der Palast soll nur für kulturelle Zwecke genutzt werden – wobei die Beteiligten anscheinend davon ausgehen, dass es eng wird. Lux hofft auf finanzielle Unterstützung durch den Bund. Plan des Humboldt-Forums sei eine gemeinsame Präsentation von Kunst und Wissenschaft gewesen. „Ohne Bücher wird das Schloss ein toter Raum.“

NANA GERRITZEN

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