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Rücktritt und Rauswurf

Erst Jupp Heynckes, dann Felix Magath: Der Gladbacher Trainer ist nach einer Misserfolgs-Serie zurückgetreten, der Bayern-Coach wurde angeblich gefeuert

BERLIN [taz ■]Lange Zeit durften sich Bundesliga-Trainer relativ sicher fühlen, gestern rappelte es gleich zwei Mal im Karton: Erst Heynckes, dann Magath. War der Rücktritt des Gladbach-Coaches zu erwarten, ist der Rausschmiss Magaths eine kleine Sensation.

Zumindest die Bild-Zeitung will erfahren haben, dass sich Bayern München von Felix Magath trennt. Trotz deutlichen Punkterückstands des deutschen Rekordmeisters auf Bremen und Schalke und eines schwachen Rückrundenauftakts (2:3 in Dortmund, 0:0 gegen Bochum) ist diese Entscheidung überraschend. Die Bayern-Bosse selbst hüllten sich gestern noch in Schweigen. Ähnlich spektakulär wie der Rauswurf ist laut Bild die Nachfolge des 53-Jährigen: Bis zum Saisonende soll angeblich Magaths Vorgänger Ottmar Hitzfeld die Bayern betreuen.

In Gladbach hingegen pfiffen es die Spatzen schon länger vom Stadion-Dach: Die Zeit von Jupp Heynckes ist vorbei. Mit großen Erwartungen verpflichtete man zu Saisonbeginn den Trainer, der schon als Spieler mit dem Traditionsklub Erfolge feierte. Zeiten, denen die Borussen heute noch nachtrauern. Doch man hoffte vergebens auf die motivierende Wirkung des Trainers, der mit Real Madrid 1997 die Champions League gewann. Seit dem 14. Oktober 2006 ist Gladbach ohne Sieg. Heynckes selbst wirkte ratlos, das Präsidium handelte: Jos Luhukay, ehemals SC Paderborn, wurde in der Winterpause als Co-Trainer verpflichtet. Der Niederländer engagierte sich lautstark im Training, wie ein Cheftrainer. Er wird Jupp Heynckes beerben. Und in Mönchengladbach wird man wieder auf bessere Zeiten hoffen. JH/DED

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