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Rückgabe ungeklärt

Sonderausschuss soll die umstrittene Rückgabe des Kirchner-Gemäldes „Berliner Straßenszene“ untersuchen

Die umstrittene Rückgabe des Gemäldes „Berliner Straßenszene“ von Ernst Ludwig Kirchner an Erben der früheren jüdischen Besitzer hat ein parlamentarisches Nachspiel. Die Hintergründe sollen in einem Sonderausschuss des Abgeordnetenhauses aufgeklärt werden. Das hat der Kulturausschuss gestern beschlossen. Das Bild aus dem Brücke-Museum war im Juni 2006 vom Land Berlin zurückgegeben und in New York für fast 30 Millionen Euro versteigert worden.

Nach Ansicht von Experten ist unklar, ob das 1914/1915 entstandene Schlüsselwerk des deutschen Expressionismus zur Zeit des Nationalsozialismus tatsächlich zwangsverkauft worden war. Vor der Auktion war ein Münchner Kunstsammler mit dem Versuch gescheitert, per Strafanzeige gegen Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und den damaligen Kultursenator Thomas Flierl (Linkspartei.PDS) den Verkauf zu stoppen.

Nach Angaben der Vorsitzenden des Kulturausschusses, Alice Ströver (Grüne), soll der Sonderausschuss nächste Woche eingesetzt werden und bis Jahresende einen Abschlussbericht vorlegen. Die Grünen, so Ströver, hätten neben der CDU den Ausschuss gefordert, auch um zu klären, wie künftig mit Restitutionsfragen umzugehen sei. ddp

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