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Streit um Schwule

Zum Abschluss ihres Welttreffens stellen anglikanische Kirchenoberhäupter den US-Bischöfen ein Ultimatum

LONDON epd ■ Anglikanische Kirchenoberhäupter haben die Episkopalkirche in den USA zur Kehrtwende in ihrer Einstellung zur Homosexualität aufgefordert. Mit einer entsprechenden Abschlusserklärung ihres sechstägigen Treffens in Tansania will die anglikanische Weltkirche eine drohende Spaltung verhindern, berichtete die britische BBC am Dienstag. Bis Ende September soll die zur anglikanischen Gemeinschaft gehörende Episkopalkirche in den USA zustimmen, keine homosexuellen Bischöfe mehr zu ernennen und gleichgeschlechtliche Paare nicht mehr zu segnen.

Andernfalls werde die Beziehung der Episkopalkirche zum Rest der anglikanischen Weltkirche bestenfalls beschädigt sein, hieß es laut der BBC in der am Montagabend in Daressalam veröffentlichten Erklärung. Die Weihe des offen in einer Partnerschaft lebenden Schwulen Gene Robinson zum Bischof in den USA im Jahr 2003 hatte den Streit ausgelöst. Traditionell geprägte anglikanische Kirchen in Afrika und Asien hatten wiederholt den Ausschluss der Episkopalkirche gefordert.

Britische Medien sehen in der Erklärung eine Verhärtung der Fronten. Der in der Erklärung enthaltene Plan, in den USA eine parallele Kirchenstruktur für Anglikaner zuzulassen, die die liberale Führung der Episkopalkirche ablehnen, spreche dafür, hieß es in der linksliberalen Zeitung The Guardian. Auch die Haltung des Erzbischofs von Canterbury und Oberhaupt der Weltkirche, Rowan Williams, sei kompromissloser als je zuvor.

Im Februar 2005 wurden sowohl die US-amerikanischen als auch die kanadischen Kirchen wegen ihrer liberalen Haltung aus dem zentralen Versammlungsrat ausgeschlossen. Beide Kirchen sind damit keine vollwertigen Mitglieder des anglikanischen Kirchenverbands mehr. Mehrere Gemeinden der amerikanischen Episkopalen sind aus der Kirche ausgetreten, um sich den Anglikanern um den nigerianischen Erzbischof Peter Akinola anzuschließen.

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