heute: „Du schwule Sau“ – queer in der Schule
Die Opfer sind echt. Schüler, vielleicht 13 Jahre jung, die sich anders als die anderen zu fühlen beginnen – und deshalb, weil sie mit feinstem Gespür von Klassenkameraden erkannt werden: „Bis’ wohl schwul, Alter?“ Schüler, die schon vor ihren Coming-outs wissen, keine kraftstrotzenden Macker sein zu können: in Schulen und Jugendzentren gern als Opfer willkommen geheißen. Getreten, verlästert, gemobbt – und ausgelacht.
Schlimmer noch – an dieses Thema trauen sich ja meist selbst keine LehrerInnen ran: dass ihre Schüler schwul sein könnten. Im Sexualkundeunterricht firmiert Homosexualität irgendwie noch unter Abweichendem, und selbst wo sie als normal verhandelt werden soll, springen homophobe, um ihre eigene sexuelle Identität bangende Schüler bei: Jungs, die scheinbar nicht so sind, wie taffe, pubertierende Jungs zu sein haben, werden diffamiert.
Diese Maneo-Soiree ist keine Expertenrunde von besorgten Pädagogen, Funktionären und Behördenvertretern, die beteuern, ihre queeren Kids zu schützen, dass ihnen nichts mehr geschähe. Ein Abend vielmehr der Betroffenen selbst – weil sie für sich selbst sprechen können: Berichte über Terror, Heimlichkeiten und Ängste. Und auch von Versuchen, der Angst beizukommen!
Coming-out in der Schule: 26.02., 20 Uhr, Mann-O-Meter, am U-Bhf. Nollendorfplatz, Bülowstraße 106
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