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das wichtigsteIG Metall will 6,5 Prozent

Gewerkschaftsvorstand beschließt Lohnforderung: „Sozial gerechtfertigt und für Unternehmen bezahlbar“

BERLIN taz ■ Die IG Metall geht mit der höchsten Gehaltsforderung seit fünf Jahren in die anstehende Tarifrunde. Der Vorstand der größten deutschen Gewerkschaft beschloss gestern wie erwartet, 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die 3,4 Millionen Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie zu fordern. Die IG-Metall-Spitze schloss sich damit dem Beschluss der Tarifbezirke an.

„Angesichts des anhaltenden wirtschaftlichen Höhenflugs der Metallindustrie ist die Forderung sozial gerechtfertigt und für die Unternehmen bezahlbar“, sagte Jürgen Peters, Erster Vorsitzender der IG Metall, gestern in Frankfurt/Main. Er appellierte an die Arbeitgeber, „auf überflüssige Rituale zu verzichten und schnell ein faires Angebot zu machen“. Die IG Metall hatte zuletzt 2002 so viel verlangt wie in diesem Jahr. Damit zeichnet sich für die kommenden Monate ein harter Tarifkonflikt ab.

Die Forderung der Gewerkschaft liegt weit über den Vorstellungen der Arbeitgeber. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall will weniger als die 2006 vereinbarte Lohnerhöhung von 3 Prozent zahlen. Damals hatte die IG Metall 5 Prozent gefordert. Zum heutigen Forderungsbeschluss der Gewerkschaft sagte Gesamtmetall-Chef Martin Kannegiesser, dieser sei „leichtfertig und würde die teilweise wieder erlangte Stabilisierung unserer Arbeitsplätze erneut aufs Spiel setzen“.

Die erste Verhandlungsrunde beginnt am 12. März im Bezirk NRW. Der traditionelle Pilotbezirk für einen Tarifabschluss, Baden-Württemberg, folgt am 14. März. Am 28. April endet die Friedenspflicht in der Schlüsselbranche. Danach kann die IG Metall zu Streiks aufrufen. THILO KNOTT

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