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Lust statt Frust

■ Drogen-Präventionswoche im Viertel / Breites Angebot für Jugendliche, Kinder und Erwachsene

Lust statt Frust

Drogen-Präventionswoche im Viertel/ Breites Angebot für Jugendliche, Kinder und Erwachsene

„Lust am Leben“, unter diesem Motto findet gerade die Präventionswoche im Viertel statt. Die Vorbereitungsgruppe hat die Betonung wahrhaftig auf das Wörtchen „Lust“ gelegt und für eine Woche ein abwechslungsreiches Programm mit Spiel und Spaß für Jugendliche und Kinder zusammengestellt. „Wir machen ursachenbezogene Suchtprävention. Das bedeutet die positive Lebenskompetenz zu fördern“, erläutert Margrit Hasselmann vom Drogenreferat beim Senator für Bildung und Wissenschaft.

Endlich wird nicht seitens der Erwachsenen der Zeigefinger erhoben, und werden Jugendliche nicht mit endlosen Diskussionen zum Thema Drogen bis zur Langeweile traktiert. „Lust am Leben, Lebenslust, Leben und Lust, Leben... Lust...“, fabulierte Liane Adam vom Drogenreferat, vor den Jugendlichen bei der gestrigen Eröffnung der Aktions-Woche, „wer Spaß am Leben hat, ist weniger gefährdet durch Drogen.“

Vorbeugende Maßnahmen...

Monatelang hat sich die zehnköpfige Vorbereitungsgruppe mit den Wünschen von Jugendlichen und Kindern auseinandergesetzt. „Unsere und Eure Vorstellungen sind sehr, sehr unterschiedlich“, räumte Adam gegenüber den Kids ein, dennoch wolle man versuchen, diese Woche gemeinsam zu gestalten. Zusammen mit verschiedenen Vereinen, Gruppen, Initiativen und Institutionen sind Aktivitäten im Viertel angeleiert worden, die zum Teil weiter laufen werden als diese eine Woche. Die meisten Vereine haben die Angebote günstig oder umsonst gemacht, und einige große Sponsoren finden sich auf der Rückseite des Programmheftes.

„Oft wissen die Jugendlichen gar nicht, was es in ihrem Stadtteil gibt. Und sie müssen an die Sachen herangeführt werden. Unser Bemühen ist es, die Möglichkeiten, die im Viertel existieren vorzustellen“, sagt Hasselmann. So wird manche Jugendliche vielleicht zum ersten Mal das Lagerhaus Schildstraße besuchen, um dort an einem Workshop über Afrikanische Musik teilzunehmen. Andere werden ihre geheimen Wünsche ganz legal auf Straßenbahnen sprühen s.u.). Das Jugendamt, DROBS, Rat-&-Tat-Zentrum und Pro Familia (letzteres nur für Mädchen) machen ihre Türen weit

...ohne erhobenen

Zeigefinger.

auf und lassen jede reinschauen. Aber auch Vor- und Grundschulkinder kommen auf ihre Kosten: Da gibt es Märchenstunden, Zirkus und das große Fußballturnier. Ansonsten kann man sein Fahrrad reparieren, Videos machen, Musik hören, Theater spielen und mehr. An der Gesamtschule Mitte wird eine Zeitung gemacht, und die Woche wird in einer Fotodokumentation festgehalten. Erwachsene können sich in Informationsgesprächen oder Diskussionen mit dem Thema Prävention im weitesten Sinne auseinandersetzen.

Die meisten Veranstaltungen finden am Nachmittag statt, für die Vormittagsstunden können sich die SchülerInnen frei nehmen. Freitag ist die große Abschlußveranstaltung im Jungen Theater in der Friesenstraße, ab 10.00 Uhr werden die Ergebnisse der Woche in Wort, Bild, Musik und Szene präsentiert.

Gestern gingen Schirmherr Hucky Heck's Einleitungs-Worte im wilden Applaus der Jugendlichen unter. Seine Botschaft und die der OrganisatorInnen war dennoch deutlich: Kids, macht was ihr wollt, aber seht zu, daß ihr Spaß habt dabei! vivA

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