: Vater Staat als Bürge
■ Niedersachsen verdoppelt Kredite für Betriebe
Wenn ein Betrieb in Niedersachsen kurzfristig „Liquiditätsprobleme“ hat, kann er auf Vater Staat als Bürgen rechnen. Für kleine und mittlere Betriebe, bei denen die Kapitaldecke zu dünn ist für eine Sicherheit bei einer Bank, springt das Land ein und bürgt mit seinem guten Namen und Steuergeldern.
1992/93 wurden so nach Angaben von Wirtschaftsminister Peter Fischer (SPD) mit Bürgschaften über 900 Millionen Mark 10.000 direkt gefährdete und nochmal 10.000 mittelbar bedrohte Arbeitsplätze in Niedersachsen gerettet. Da die strukturell und konjunkturell begründete Wirtschaftskrise in Deutschland noch anhalten wird, hat das Kabinett am Dienstag die Verdoppelung des Bürgschaftsvolumens auf zwei Milliarden Mark beschlossen.
„Bürgschaften waren schon immer ein Instrument der Wirtschaftsförderung“, sagt Rainer Peters, Sprecher des Wirtschaftsministeriums, „aber in einer Krise wie jetzt gewinnen sie natürlich an Bedeutung. In nächster Zeit werden wir vor allem Betrieben aus dem Stahl-, Auto- und Werftbereich unter die Arme greifen müssen.“ Oft seien die mittleren Betriebe sehr innovativ und wirtschaftlich gesund, doch für ein größeres Vorhaben wie einen Neubau reiche das Kapital nicht aus. bpo
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