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Mango, Reis und Bambus

■ Symposium über tropische Nutzpflanzen

Eine Tasse Kaffee zum Aufwachen oder ein Schluck Tee zur Beruhigung. Für jeden ganz normal. Aber nicht allen ist dabei bewußt, wie groß die Bandbreite der genutzten Pflanzenprodukte aus tropischen Anbaugebieten tatsächlich ist.

Wissenswertes über Kakao, Passionsblume, Mango, Bambus oder Reis können jetzt Interessierte auf dem gestern von der Vereinigung für Angewandte Botanik eröffneten Symposium „Tropische Nutzpflanzen: Biologie - Ökologie - Ökonomie“ erfahren.

Neben rein biologischen Fragestellungen zu Wachstum, Vermehrung und Standortbedingungen der Pflanzen werden bei Vorträgen, Workshops und Ausstellungen - wie der Titel schon erahnen läßt - auch heikle Themen kritisch diskutiert. So der mögliche Einsatz genmanipulierter Pflanzen beim Kampf gegen Hunger und Armut in der „Dritten Welt“: Ist die durch Anbau schädlings- und klimaresistenter Pflanzen erreichte Produktionssteigerung überhaupt hilfreich, oder steigt durch diesen Technologietransfer sogar die Abhängigkeit der Entwicklungländer von den Industrienationen? Und werden die Ökosysteme durch Verdrängung heimischer Arten nicht zerstört?

Und auch Alternativen zur modernen Biotechnologie werden vorgestellt: So das Projekt „Mischkulturensysteme“ im brasilianischen Amazonasgebiet. Dort sollen Brandrodungsgebiete aufgeforstet und der Bevölkerung wieder zur landwirtschaftlichen Nutzung zur Verfügung gestellt. Bewährte Nutzpflanzen in Mischkulturen angebaut ermöglichen dann eine ganzjährige Ernte verschiedener Früchte. Zur Erhaltung der sozialen Strukturen wird die Landbevölke-rung an der Produktion beteiligt, ihre Bedürfnisse durch Marktabschätzung berücksich-tigt.

Weitere Schwerpunkte des Symposiums werden wirtschaftliche Aspekte wie Ernte, Lagerung, Transport und Weiterbehandlung der Pflanzenprodukte sein, Fragen zu den Ressourcen der Tropen und dem biologischen Pflanzenschutz werden erörtert. Abgerundet wird das Symposium durch eine Sammlung von tropischen Gewürzen sowie Obst- und Gemüsepflanzen im Botanischen Museum - aber nur zum Anschauen! Jörg-Uwe Kerstein

Bis Freitag, 24. September, im Institut für Angewandte Botanik, Marseiller Straße 7, Do 8.30 bis 18 Uhr, Freitag Exkursionen

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