: Konzerte ohne Anwohner-Theater
■ Supermoderne Open-air-Freilichtbühne Wuhlheide steht vor der Eröffnung
Für die 3. Weltfestspiele der Jugend 1951 wurde in der Wuhlheide eine Freilichtbühne gebaut. Danach blieb die Open-air-Bühne als Teil des Pionierparks „Ernst Thälmann“ vornehmlich den DDR- Künstlerstars vorbehalten – bis sie allmählich vergammelte. Jetzt wurde das Amphitheater modernisiert, und nun kommt auch der Rock 'n' Roll der 50er Jahre hierher.
Am 20. Juli spielen Chuck Berry, Jerry Lee Lewis und Little Richard gemeinsam auf der neuen Parkbühne Wuhlheide, die nach Aussagen der Bauherren beim gestrigen Richtfest eine der modernsten Freilichtbühnen Europas sein dürfte. Die 22 Meter breite und mit einem Zeltdach versehene Bühne ist bestens für Großproduktionen geeignet, die von 17.000 BesucherInnen verfolgt werden können.
Der Preis für diese neue Herrlichkeit war für den Bauherren und späteren Betreiber Matthias Hoffmann – mit Norbert Döpp von Downtown gründete er dazu die Wuhlheide Veranstaltungs GmbH als Mieter des Areals vom Land Berlin – nach eigener Aussage ein leergefegtes Sparbuch. Die Kosten schossen nämlich von geplanten vier Millionen Mark hoch auf das Doppelte. Verdoppelt hatte sich auch die Umbauzeit, denn eigentlich sollte hier bereits seit zwei Jahren die Musik spielen. Aber vorerst gab es nur Theater um die Baugenehmigung und anschließend noch Bedenken des Naturschutz- und Grünflächenamtes, weil der Volkspark Wuhlheide in die Liste der Gartendenkmäler Aufnahme fand.
Das Eröffnungsprogramm in zwei Wochen gibt schon einen Ausblick, wie die Vielfalt künftiger Veranstaltungen aussieht: Klassik von den Brandenburger Philharmonikern, Wuhlrock im Fünferpack (darunter Rammstein, H-Blockx) und eine Schlager- Party. Daß ein Theater mit Anwohnern wegen Lärmbelästigung dagegen ausbleibt, davon sind die Veranstalter überzeugt – es gibt nämlich keine Bewohner in der unmittelbaren Nachbarschaft. Gunnar Leue
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