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Bloß kein legaler Ecstasy-Konsum

■ Internationaler Ecstasy-Kongreß in Hamburg: Ecstasy-Konsumenten sollen entkriminalisiert, die Droge soll aber nicht legalisiert werden / Folgen für die Gesundheit seien nicht abschätzbar

Nach Ansicht von Drogenexperten müssen Ecstasy-Konsumenten entkriminalisiert werden. Gleichzeitig sprachen sich die Mediziner in Hamburg gegen eine Legalisierung der Droge aus, weil die gesundheitlichen Folgen bisher nicht abschätzbar seien. Das unterstrichen die Mediziner Prof. Michael Krausz und Rainer Thomasius vom Hamburger Universitätskrankenhaus Eppendorf (UKE) sowie der Sozialwissenschaftler Günter Amendt anläßlich des Internationalen Ecstasy-Kongresses in Hamburg.

Bis zum Freitag diskutierten am UKE rund 350 Fachleute aus sieben europäischen Ländern über neue Konsummuster für Ecstasy, Crack und Amphetamine sowie die daraus resultierenden Konsequenzen für Prävention und Behandlung. Der Kongreß wird organisiert vom UKE in Zusammenarbeit mit dem Bethlehem Royal Hospital and Maudsley Hospital (London), der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich und dem Amsterdam Institute for Addiction.

In einer interdisziplinären Studie untersuchen derzeit Forscher unter der Leitung von Rainer Thomasius die medizinischen und psychiatrischen Folgen des Ecstasy-Konsums. Ecstasy mache zwar körperlich nicht abhängig, jedoch seien vor allem die Langzeitschäden und Folgen für die Psyche noch nicht hinreichend bekannt. „Jeder ist für sich selbst verantwortlich; aber jeder sollte auch wissen, was ihm passieren kann, wenn er Ecstasy nimmt“, meinte Krausz. Mit Ergebnissen der Studie wird frühestens im Oktober 1998 gerechnet. Insgesamt sei ein Trend von „betäubenden“Drogen wie Heroin und Kokain zu „aktivierenden“Drogen wie Ecstasy, Crack und Amphetaminen unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen erkennbar. dpa

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