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Für und wider Mahnmal-Entscheidung

Die Jüdische Gemeinde hat sich für eine Denkpause in der Debatte um das geplante Holocaust-Mahnmal ausgesprochen. Gemeindevorsitzender Andreas Nachama sagte gestern, er plädiere in dieser Frage für Abwarten. Man könne zum Beispiel auch erst ein Provisorium einrichten, bis ein Entwurf gefunden sei, dem breite Unterstützung sicher sei. Das sei bei keinem der bislang vorgelegten Entwürfe der Fall. Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) drängt hingegen auf eine schnelle Entscheidung. Ein weiteres Hinauszögern wäre „unverantwortlich“, sagte die Politikerin. Das Ringen um ein Holocaust-Mahnmal, das seit über zehn Jahren mit Pro und Contra diskutiert werde, „sollte nicht so beendet werden, daß am Ende jene als Gewinner dastehen, die den Holocaust verdrängen und vergessen wollen“, warnte Frau Süssmuth. Es dürften nicht die obsiegen, „die aus antijüdischen, rechtsradikalen Haltungen heraus gegen das Mahnmal öffentlich Front machen.“ Das müßten auch diejenigen bedenken, „die aus unterschiedlichen intellektuellen und politischen Gründen heute nein zu einem Holocaust-Mahnmal in Berlin sagen“. rtr/ADN

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