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■ Inhaftierter Studentenführer in Teheran vom Tode bedroht
Manuscher Mohammadi (28) ist in akuter Lebensgefahr. Vermutlich seit Ende vergangener Woche sitzt der Vorsitzende des Nationalen Studentenverbandes Irans im Gefängnis, ebenso sein Stellvertreter Gholamresa Mohadscheri Nedschad (27). Ihnen werden Kontakte zu „Konterrevolutionären“ vorgeworfen, im Iran ein todeswürdiges „Delikt“.
Hintergrund ist eine Reise, die beide im vergangenen Dezember unternahmen. Sie führte sie nach Deutschland, in die USA und in die Türkei. In Deutschland waren sie Gäste der Heinrich-Böll-Stiftung und zahlreicher Universitäten und Asten. Auch die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen empfing sie. Am Montag erschien Mohammadi im iranischen Fernsehen und legte ein „Geständnis“ ab: Er habe im Ausland Kontakt zu Konterrevolutionären und Monarchisten gehabt und von ihnen Geld erhalten. Bereits im Mai war Mohammadi vorübergehend verhaftet worden. Auch damals sollte er ein „Geständnis“ ablegen, konnte sich dem jedoch widersetzen. Das nebenstehende Interview entstand unmittelbar danach und vermittelt einen Eindruck, wie derlei „Geständnisse“ im Iran zustande kommen. Thomas Dreger
Tägliche Informationen über die Aktionen der iranischen Studenten und aktuelle Erklärungen gibt es auch im Internet: www.iran-daneshjoo.org
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