■ Woodstock 99

Am Eingang des Festivalgeländes wacht ein B-52-Bomber. Auch sonst unterscheidet sich der Griffiss-Park in Rome, New York, von den Feldern, wo vor knapp 30 Jahren die „3 Days of Love & Music“ stattfanden. Der Park, ein früherer Luftwaffenstützpunkt, ist von einem hohen Zaun umgeben. Der soll verhindern, daß auch diesmal die meisten Festivalbesucher keinen Eintritt bezahlen. Nichts soll so chaotisch sein wie an jenem Wochenende 1969, als es für 400.000 Menschen kaum Nahrung und sanitäre Anlagen gab. Alles, was den Mythos zusammenhält, wird in Rome fehlen – die Interieurs eines alternativen Schlachtfeldes.

Drogenkonsum ist verboten, die Mitnahme von alkoholischen Getränken auch, Zigaretten dürfen nur in kleinen Zonen geraucht werden. Die Veranstalter hofften auf mehr als eine halbe Million Gäste, realistisch ist eine Zahl von weniger als der Hälfte.

Musikalisch wird es kein Woodstock-Revival geben: nix Creedence Clearwater Revival, kein Joe Cocker, keine Joan Baez und auch keine Melanie. Zeitgenössische prominente Acts konnten außer Sheryl Crow, Jewel und den Red Hot Chili Peppers nicht angeheuert werden. Möglicherweise werden aber Elvis Costello, Alannis Morrissette und Metallica auftreten – was bis zuletzt wegen Gagenforderungen unsicher bleibt.

Das Festival ist bei uns via Television live anzuschauen. Kirchs Bezahlfernsehen DF1 überträgt seit gestern bis Montag, 13 Uhr. JaF