: Rinderbraten ade?
■ Landet jetzt gar kein Rind mehr auf den Tellern? Nicht nur Supermärkte sind betroffen – auch die Ökohändler klagen bereits über Umsatzeinbußen
Wie sieht es mit dem Rindfleischkonsum in Bremen aus? Nicht gut, seit auch Deutschland nicht mehr BSE-frei ist. Der Umsatz ist bei vielen Bremer Fleischereien zurückgegangen, doch auch in Naturkost- und Bioläden sieht die Bilanz, was den Rindfleischverkauf angeht, nicht viel positiver aus: „Rind will kaum noch einer“, berichtet Gernod Riedel vom Bioprodukthandel. Die Verbraucher sind verunsichert, und auch in Bremens Öko-Läden wird über die Theke gefragt, wie risikoreich der Verzehr eines saftigen Stückes Rind denn sei. Erwin Jäckel, Gründer des „Blockhaus“ in Walle kennt diese Unsicherheit: Schon gekaufte Baby-Nahrung hat der Naturkosthändler zurückgenommen – die Leute hatten Angst, dass das Fleisch BSE-haltig sie.
Aber auch „Bio-Fleisch“ kann nicht mit Sicherheit als BSE-frei deklariert werden, auch wenn hier immerhin ständige Kontrollen durchgeführt werden, was Aufzucht und Nahrung angeht. Als „Bio-Fleisch“ darf nur solches bezeichnet werden, bei dem auch die Nahrung der Rinder, wie zum Beispiel Kartoffeln, rein biologisch angebaut wird. Bei Öko-Fleisch dagegen müssen die Rinder nicht Kartoffeln aus biologisch kontrollierten Anbau bekommen – das Futter ist aber Tiermehl frei. Trotzdem: Während manche VerkäuferInnen von gleichbleibendem Verkauf berichten, sank bei anderen die Nachfrage um bis zu 50 Prozent.
Dennoch: Insgesamt steigen die Umsätze in vielen der Öko-Läden, da nicht nur neue Kunden dazukommen, sondern auch der Verkauf von anderen Fleischsorten in die Höhe schnellt: Andreas Raab, einziger Bioschlachter aus Bremen, prognostiziert: „Wir haben schon echte Probleme mit dem Nachschub anderer Sorten. Wie es aussehen wird, wenn die Oster-Feiertage vor der Tür stehen, kann ich nicht genau sagen.“
Eine Liste der Naturkost- und Bioläden ist für einer Mark bei der Verbraucherzentrale erhältlich. (Altenweg 4) Tel.: 160 77-54; web
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen