: USA: Viel mehr Geld
Der neue Präsident George W. Bush spendiert den Einzelstaaten der USA zig Milliarden Dollar für Schulen
BERLIN taz ■ Die erste große Gesetzesinitiative des neuen US-Präsidenten George W. Bush richtet sich auf ein umfangreiches Programm zur Stärkung der amerikanischen Schulen. Der den Republikanern zugehörige 43. Präsident der USA überraschte dabei die politischen Beobachter: Dem Washingtoner Bildungsministerium, dem seine Republikanische Partei nie besonders wohl gesonnen war und es sogar abschaffen wollte, wird künftig eine wichtige Rolle in der Schulpolitik zukommen.
Bush bezifferte die Investitionen in das Schulwesen nicht im Detail. Es werden aber, so heißt es, zig Milliarden Dollar sein, die Washington den Einzelstaaten zur Verfügung stellt. Bildung ist in den USA – wie in Deutschland – Sache der Einzelstaaten. Washington beteiligt sich aber schon bisher an Lehrergehältern und der Schulausstattung.
Bushs Initiative richtet sich auf die Bereitstellung von school vouchers (Bildungsgutscheinen) und die verstärkte Einführung von Prüfungen in den Schulen, die mit einer detaillierten Berichterstattung über den Lernfortschritt der Schüler verbunden sein sollen. Beides solle dazu dienen, so sagte Bush am Wochenende in seiner ersten Radioansprache, „jedem Kind, egal welchen Hintergrundes oder welchen Akzents, einen guten Start ins Leben zu ermöglichen“. Bush zielt dabei nicht auf die weitere Förderung von Eliten – auch das war eine Überraschung. „Schüler und Eltern, die bislang nur schlechte Wahlmöglichkeiten hatten, brauchen bessere Optionen. Ihnen zu helfen ist meine Aufgabe als Präsident.“
School vouchers ermöglichen es Eltern, die sich das sonst nicht leisten könnten, ihre Kinder von schlechten Schulen auf teure Privatschulen zu schicken. Das soll Unter- und Mittelschichtkindern den Zugang zu guten Bildungseinrichtungen öffnen und gleichzeitig den Wettbewerb unter den Schulen fördern.
Weil die Ausgabe von Bildungsgutscheinen Geld aus dem staatlichen Schulwesen abziehe, haben die Demokraten Kritik an Bushs Plänen geübt. Der Präsident signalisierte den Demokraten daraufhin, er sei bereit, auch anderen Vorschlägen zuzuhören, die schwache Schulen verbessern können. cif
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