: die bremer kinotaz - alle Filme, alle Termine
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American Pie - Jetzt wird geheiratet USA 2003, R: Jesse Dylan, D: Jason Biggs, Alyson Hannigan
„Zweites Sequel zum Teenie-Hit. Für den dritten und letzten Teil der Reihe ‚American Pie‘ stand Bob Dylans Sohn Jesse Dylan als Regisseur hinter der Kamera, während sich davor mit Jason Biggs, Sean William Scott und Eddie Kay Thomas die bewährte Clique auf ihr letztes sexuelles Abenteuer vorbereitet, welches neben gewohnt schrägem Humor unter anderem ein ‚Reifeprüfung‘-reifes Finale zu bieten hat.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL
Auf Wiedersehen Kinder Frankreich/Deutschland 1987, R: Louis Malle, D: Gespard Manesse, Raphael Fejto
“In einem katholischen Internat entwickelt sich im Winter 1944 zwischen dem 12jährigen Julien und einem versteckten jüdischen Jungen eine Freundschft, die mit der Verhaftung des Juden und des verantwortlichen Paters durch die Gestapo ein brutales Ende findet. Louis Malle macht aus dieser ihn prägenden Jugenderinnerung eine bewegende Schilderung menschlichen Verhaltens im Spannungsfeld von Rassimus, Verrat, Schuld und Solidarität.“ (Lexikon des internationalen Films) Schauburg
B
Bad Boys 2 USA 2003, R: Michael Bay, D: Martin Lawrence, Will Smith
„‚Bad Boys II‘ treibt die beiden von Will Smith und Martin Lawrence gespielten Polizisten acht Jahre nach ihrem ersten Einsatz erneut zur Raserei: Auf der Jagd nach einem Ecstasy-Händler verfallen die Helden in allerlei Sportwagen einem Geschwindigkeitsrausch, bei dem auch den Zuschauern Hören und Sehen vergeht. Der von Michael Bay inszenierte Actionfilm ist eine fast zweieinhalbstündige Verfolgungsjagd mit besonders tief gelegtem Witzniveau - da wird einer Leiche, die auf der Straße liegt, schon mal der Kopf abgefahren. Der erste Hollywood-Film, dem ein menschlicher Körper nicht mehr bedeutet als eine Belastungsprobe für die Stoßdämpfer.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL, Cinemaxx DEL, Aladin BHV
Belle de Jour Frankreich/Italien 1966, R: Luis Bunuel, D: Catherine Deneuve, Michel Piccoli
“Eine unter erotischen und masochistischen Zwangsvorstellungen leidende, scheinbar glücklich verheiratete Frau aus großbürgerlichem Milieu verdingt sich stundenweise in einem Edelbordell. Ein an ihr heftig interessierter Gangster folgt ihr nach Hause, schießt eifersüchtig auf ihren Ehemann, der, dadurch erblindet und gelähmt, von ihr liebevoll gepflegt wird. Hochartifizielles Gebilde von übergangslos vermischten Elementen aus Realität und Vorstellung, dessen traumatische Dimension durch surreale Bildmomente verstärkt wird. Insgesamt als ein weiterer Versuch Bunuels über den pathologischen Befund von bürgerlicher Gesellschaft, Liebe und Ehe anzusehen.“ (Lexikon des internationalen Films) Schauburg, Atlantis, Gondel
Bowling for Columbine USA/Kanada/Deutschland 2002, R: Michael Moore / Originalfassung mit Untertiteln
„Weshalb schießen US-Bürger im Schnitt zehnmal häufiger in Tötungsabsicht aufeinander als z. B. die Kanadier, die pro Kopf der Bevölkerung gleich viele Schusswaffen besitzen? Michael Moore sucht in seinem jüngsten Dokumentarfilm eine Antwort.“ (Neue Zürcher Zeitung) City
Bremer Filmnacht:Stirb langsam III / Lethal Weapon 4/ Bad Boys 2 USA 1995 1998, , R: John McTernan, Richard Donner, Martin Lawrence, D: Bruce Willis, Mel Gibson, Will Smith
Eine Nacht der Fortsetzungen, bei der man aus rein sportlichem Interesse mal jeweils die Frequenz „Leiche per Minute“ auszählen könnte. Cinemaxx
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Das Dschungelbuch 2 USA 2003, R: Steven Trenbirth
„ ‚Das Dschungelbuch‘ gilt als der erfolgreichste Kinofilm in Deutschland. Mit jahrzehntelanger Verspätung folgt jetzt die Fortsetzung. Die Story setzt dabei exakt dort an, wo der erste Teil aufhörte und führt das Menschenkind zurück zu seinen alten Freunden. Tatsächlich gibt es ein Wiedersehen mit allen bekannten Figuren und der Superhit ,Probier`s mal mit Gemütlichkeit‘ wird nicht weniger als dreimal intoniert. Mit seiner angenehmen Laufzeit von 72 Minutenund den schwungvollen Liedern ist die Fortsetzung besonders für ein ganz junges Publikum interessant. Zuschauer, die mit dem Original aufgewachsen sind, werden hingegen eher enttäuscht sein.“ (film.de) City
Dumm und Dümmerer USA 2003, D: Troy Miller, D: Eric Christian Olsen, Derek Richardson
„Das Prequel zur Komödie ‚Dumm und dümmer‘ zeigt die beiden schwachsinnigen Hauptfiguren als Teenager auf der High School. Der Schuldirektor steckt sie mit anderen Debilen in eine Sonderklasse, damit er sich mit den dadurch erschwindelten staatlichen Zuschüssen zur Ruhe setzen kann. Der Film ist weder witzig und originell noch so konsequent ‚daneben‘ wie sein Vorgänger, sodass er in jeder Beziehung ebenso einfallslos wie sein Titel erscheint.“ (filmdienst) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL
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Eins, zwei, drei USA 1961, R: Billy Wilder, D: James Cagney, Horst Buchholz
„Billy Wilders in Berlin gedrehte, aus vielen Witzen und ebenso vielen Plattheiten montierte, überaus temporeiche, grelle und makabre Farce, die ihre Handlung aus der ‚guten alten Zeit‘ vor der Errichtung der Mauer bezieht. Die Tochter des Coca-Cola-Chefs verliebt sich in der noch ungeteilten Stadt in einen aus dem Ostsektor stammenden Jungkommunisten, von dem sie schwanger wird und der nach der Heirat kapitalistisch ‚umgearbeitet‘ wird wie ein Maßanzug.“ (Internat. Filmlexikon) City
Elisabeth Kübler-Ross - Dem Tod ins Gesicht sehen Schweiz 2002, R: Stefan Haupt
„Das Porträt der Ärztin und Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross, die sich 40 Jahre lang für Sterbende und Trauernde, für einen menschenfreundlicheren Umgang mit dem Tod einsetzte. Die interessante Lebensgeschichte der Schweizer Bürgertochter, die als Drillingstochter das Kämpfen lernte und sich mit viel Willenskraft auf ihr Lebensprojekt einließ. Nicht zuletzt das gelassen heitere Resümee einer allein lebenden alten Dame, die feststellt, wie viel schwerer das Sterben ist als das kluge Dozieren darüber.“ (tip) Cinema
Eröffnung des 10. Queerfilmfestivals mit einem langen Kurzfilmprogramm
„Acht brandneue Filme aus Frankreich, USA, Kanada und Deutschland, in denen es um widerspenstige Kühe, verliebte Spermien und Undercoveragentinnen in Kniestrümpfen geht.“ (Kommunalkino) Kino 46
Extreme Rage USA 2002, R: F. Gary Gray, D: Vin Diesel, Larenz Tate / Originalfassung ohne Untertitel
“Seine Ehefrau wird von der Mafia ermordet - Drogenfahnder Vin Diesel schwört Rache. Ausgerechnet mit diesem Stoff will der ‚Triple X‘-Star ins Charakterfach. Diesels körperliche Präsenz bleibt in Handgemengen ungebrochen. Die Seelenpein des von Hass getriebenen Gesetzeshüters ist an seinen imposanten Oberarmen indes nicht abzulesen. Und vom Charisma seines Vorbilds Bruce Willis ist er weiter entfernt als Steven Seagal vom Oscar.“ (Cinema) City
F
Ferkels großes Abenteuer USA 2003, R: Francis Glebas
„Nach dem Riesenerfolg des Tigger-Films steht nun der kleine rosa Freund von Winnie Puuh, Ferkel, im Mittelpunkt der Geschichte. Musikalisch begleitet von sechs neuen Songs, erzählt auch dieser Disney-Zeichentrickfilm für die kleinsten Zuschauer eine Geschichte über Freundschaft, Toleranz und Verständnis und die Tatsache, dass man nicht unbedingt groß sein muss, um große Dinge zu tun.“ (Blickpunkt:Film) CineStar
The Fifth Element (Das fünfte Element) Frankreich 1997, R: Luc Besson, D: Bruce Willis, Gary Oldman / Originalfassung ohne Untertitel
“Besson hat sich keine Zukunft ausgedacht, er hat einfach die Gegenwart ein wenig weiter getrieben. Zwar können die Autos jetzt durch die Luft fahren, aber Verkehrsprobleme gibt es immer noch. Genau wie Zigaretten - nur dass die jetzt mehr Filter als Nikotin haben. Bessons Film ist ein Märchen, einem Indiana-Jones-Film ähnlicher als Tim Burtons zynischem ‚Mars Attacks‘. Selbst Bruce Willis macht hier eine gute Figur.“(taz) Kino 46
Das fliegende Klassenzimmer Deutschland 2002, R: Tomy Wigand, D: Hauke Diekamp, Piet Klocke
“Nach ,Pünktchen und Anton‘ und ,Emil und die Detektive‘ ist ,Das fliegende Klassenzimmer‘ die dritte moderne Verfilmung eines Kästner-Klassikers. Die zeitlose Geschichte über Freundschaft, Treue und Vertrauen wurde von Regisseur Tomy Wigand (‘Fußball ist unser Leben‘) behutsam in die Gegenwart transportiert. Die Geschichte wird liebevoll und mit viel Tempo und Witz geschildert.“ (film.de) CineStar
Fluch der Karibik USA 2003, R: Gore Verbinski, D: Johnny Depp, Geoffrey Rush
„Eine steife Brise hat sich nach langer Flaute über den Freibeuter-Gewässern der Karibik erhoben. Unter dem Beifall eines Publikums, dem die Erinnerungen an die Wellengänge der amerikanischen Filmindustrie lebendig geblieben sind, ist der ehemalige Werbefilmer Gore Verbinski mit einem stolzen Dreimaster vor Port Royal in See gestochen, um ein Seemannsgarn zu spinnen, in das die sinnlichen und anarchistischen Qualitäten des traditionellen Piratenfilms mit neuen, computeranimierten Mustern für all jene eingewoben sind, die im Kino nicht zuletzt auf ihr Vergnügen hoffen. Ein komödiantisches Ereignis ist dabei Johnny Depp als Piratenkapitän Jack Sparrow, der schlitzohrig die Parteien gegeneinander ausspielt: ein Diener zweier Herren, als käme er direkt aus dem Goldoni-Fundus, nur darauf bedacht, sein Schiff zurückzuerobern, das sein meuternder Maat, ein verschlagener Schurke (Geoffrey Rush), gewaltsam übernommen hat. Depp kennt seine Vorgänger: der mit allen Meerwassern gewaschene Bukanier der besten Piratenschule gibt sich von tänzerischer Eleganz wie weiland Douglas Fairbanks, smart und schnäuzchenbewehrt wie einst Errol Flynn und akrobatisch wie der junge Burt Lancaster.“(Neue Zürcher Zeitung) Cinemaxx, Cinestar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Wall-Lichtspiele OL, Apollo BHV
Flying with One Wing Sri Lanka 2002, R: Asoka Handagama / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Eine junge Frau, getarnt als Mann, arbeitet als Mechaniker in einer Werkstatt. Da passiert das Unglück, sie wird ohnmächtig, ein Kollege bringt seinen angeblichen Kollegen in die nächste Klinik, eine Abtreibungsklinik. Der Arzt bemerkt natürlich, dass sie eine Frau ist, und verspricht, das Geheimnis zu bewahren, wenn sie dafür mit ihm eine Affäre beginnt. Derweil unternimmt der ahnungslose Kollege schwule Annäherungsversuche in ihre Richtung. Handagama porträtiert eine Gesellschaft, in der es Frauen gibt, die sich nicht zuletzt deswegen als Männer ausgeben, um den ewigen sexuellen Übergriffen und den kleinen täglichen Gemeinheiten der ausgeprägten Machokultur in Sri Lanka zu entgehen. Manchmal lustig, manchmal erschreckend, aber immer gnadenlos direkt werden die Geschlechterrollen, die sexuelle Bigotterie in der Kleinstadt dargestellt.“ (Filmtage Karlsruhe) Kino 46
Frida USA 2002, R: Julie Taymor, D: Selma Hayek, Alfred Molina
„’Frida‘ erzählt zum Teil brav chronologisch das Leben von Frida Kahlo, aber schon mit dem ersten Bild zeigt Taymor, dass sie sich der Künstlerin eher poetisch als prosaisch nähern will: Da sieht man in leuchtenden Farben den Innenhof von Kahlos Haus, wo Affen und Pfauen frei herumlaufen. Dann schwankt ein Bett ins Bild und wird wie ein Sarg in die Strasse getragen. Darin liegt Frida Kahlo, offensichtlich zugleich krank und triumphierend, die von Freunden zu ihrer ersten eigenen Ausstellung in Mexiko getragen wird. Diese Szene ist schönster magischer Realismus. Und Selma Hayek spielt sie so intensiv und glaubwürdig, dass auf der Leinwand eine außergewöhnlich vitale, begabte, mutige, komplexe und sympathische Frau aus ihren eigenen Bildern heraus lebendig zu werden scheint.“ (hip) Cinema
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Gönderilmemis Mektuplar - die Liebesbriefe Türkei 2003, R: Yusuf Kurçenli, D: Türkan Soray, Kadir Inanir
„Im Mittelpunkt des Dramas steht die tragische Liebe zwischen Cem und Gülfem vor dem Hintergrund unruhiger politischer Verhältnisse. Als Cem nach Jahren der Abwesenheit an das Sterbebett seines Vaters eilt, muss er sich für seinen toten Bruder ausgeben. Die trauernden Freunde, die verletzten Eltern und natürlich das Wiedersehen mit Gülfem, die nach Cems vermeintlichem Tod einen anderen heiratete, mit dem sie die Tochter Ceren hat. Inmitten alter byzantinischer Ruinen und einer geheimnis- und legendensatten Dorfgemeinschaft entfaltet sich ein stürmisches Melodram über gebrochene Herzen, tödliche Schicksale und die ewige Kraft wahrer Liebe.“ (Berlinien.de) Cinemaxx
Good Bye Lenin Deutschland 2003, R: Wolfgang Becker, D: Daniel Brühl, Katrin Sass
„Kurz vor dem Ende der DDR ist die engagierte Sozialistin Christiane Kerner ins Koma gefallen. Als sie daraus wieder erwacht, muss jeder Schock für ihr Herz vermieden werden. So hält ihre Familie den längst aufgelösten Staat in der Wohnung am Leben, deutet historische Wahrheiten durch Lügen um, betreibt eine aufwändige Scharade, die bald allen über den Kopf wächst.“ (Blickpunkt:Film) City, Cinemaxx
The Good Thief Großbritannien/Kanada/Frankreich/Irland 2002, R: Neil Jordan, D: Nick Nolte, Tchéky Karyo
„Ein Gentleman-Ganove von dubioser Herkunft, der wieder einmal auf dem Tiefpunkt seiner ‚Karriere‘ angelangt ist, plant an der französischen Riviera einen letzten großen Coup. Beim Beutezug gegen das Casino von Monte Carlo hat er es allerdings nicht auf das Geld, sondern die wertvollen Gemälde der japanischen Besitzer abgesehen. Routiniert inszeniert, bietet die Geschichte alles, was ein Capper-Movie, bei dem jeder den anderen austricksen will, ausmacht. Höhepunkte des Films, der das Remake des Melville-Klassikers ‚Drei Uhr nachts‘ ist, sind die großartige Darstellung des Hauptdarstellers und die atmosphärische Kameraarbeit.“ (filmdienst) Schauburg
Grabgeflüster Großbritannien 2002, R: Nick Hurran, Brenda Blethyn, Alfred Molina
„Der deutsche Titel des Films, ‚Grabgeflüster‘, soll sicher nicht von ungefähr an die erfolgreiche Kiffer-Komödie ‚Grasgeflüster‘ erinnern. Aber der Titel allein macht eine Komödie noch nicht komisch. Genauso wenig wie das Etikett ‚schwarzer Humor‘, das dieser Streifen allzu demonstrativ trägt. Regisseur Nick Hurran und Drehbuchautor Frederick Ponzlov scheinen sich darauf verlassen zu haben, dass eine Parodie der Themen Tod und Bestattung automatisch komisch wirkt. Aber die Rechnung geht nicht auf: ‚Grabgeflüster‘ verlässt mit seinen Gags nur selten das Niveau von Pennälerwitzen. “ (Ricore Medien) City
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Haus über Kopf USA 2003, R: Adam Shankman, D: Steve Martin, Queen Latifah
“Steve Martin als eingefleischter Spießer und Queen Latifah als schlagfertige Querulantin treiben in komödiantischer Topform Spott mit Rassismus, Standesdünkel und Mobiltelefonen. Gerade aus dem Gefängnis ausgebrochen sucht Latifah die Nobelvilla des empörten Oberschichts-Rechtsanwalts heim, damit er ihre Unschuld bei einem Raubmord beweisen hilft. Eine ausgelassene Burleske mit ätzendem Sprachwitz und handfesten Slapstickeinlagen.“ (tip) City
Der Herr der Ringe – Die zwei Türme USA 2002, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian Mckellen
„Die Zeit der lauschigen Lagerfeuerromantik ist nun endgültig passé. In ‚Die zwei Türme‘ wird gekämpft bis zur Erschöpfung. Besonders Aragon, Elb Legolas und Zwerg Gimli hetzen von einer Schlacht in die nächste. Das ist kein Fantasy-Abenteuer mehr, das ist ein Kriegsfilm im mittelalterlichen Flair mit zahlreichen fantastischen Fabelwesen. “ (film.de) City
Herr Lehmann Deutschland 2003, R: Leander Haußmann, D: Christian Ulmen, Detlev Buck
Als Erstes sieht man Bier! In der bekannten grünen Flasche aus Bremen - nur damit man schon mal eingestimmt wird auf die vielen Trinkgelage, die „Herr Lehmann“ zelebriert . Und geredet wird auch viel, denn was sonst machen Kneipengänger die Nacht lang zwischen den Schlücken? Dieses bis in die alkoholbeseelten Verästelungen ausgeführte Tresenpalaver hat Sven Regener so genau beobachtet und hochkomisch in seinem Debütroman verarbeitet, dass „Herr Lehmann“ sowohl bei der Kritik wie auch beim Publikum ein großer Erfolg wurde. Bei der Verfilmung war Regisseur Leander Haußmann nun so schlau, Regener selber das Drehbuch schreiben zu lassen. So wurde nicht an der Vorlage unnötig herumgeändert:Viele Dialoge aus dem Buch findet man fast Wort für Wort im Film wieder. Zum Glück, denn man möchte dem Herrn Lehmann und seinen Saufkumpanen stundenlang bei ihren hochphilosophisch mäandernden Gesprächen zuhören. (hip) Schauburg, Cinemaxx, Casablanca OL, Wall OL, Cinemaxx DEL
Herr Wichmann von der CDU Deutschland 2002, R: Andreas Dresen
“Dokumentarfilm über den Wahlkampf eines Bundestagskandidaten der CDU, der in der brandenburgischen Uckermark auf verlorenem Posten steht und zunehmend verdrossen Werbung in eigener Sache macht. Der hellsichtige und zugleich erhellende Film ist ein Glücksfall für den politischen Dokumentarismus, der über den konkreten Einzelfall hinaus auch die fundamentale Krise der bundesdeutschen Demokratie reflektiert.“ (filmdienst) City
I
Ich kenn keinen - Allein unter Heteros Deutschland 2003, R: Jochen Hick, 100 Min. „Für den 51-jährigen Hartmut wurde seine HIV-Infektion zum Auslöser, sich in seiner schwäbischen Kleinstadt zu outen. Jahrelang hatte er seine Sexualität verschwiegen, nun ist er nicht mehr zu bremsen. Ob am Stammtisch oder im Thailand-Urlaub - in Jochen Hicks Dokumentation erzählt er offen von seiner Krankheit und seinem Leben. Mit ihm finden auch andere den Mut, über ihre Homosexualität zu reden. Menschen, die in Käffern wohnen, mitten unter all den rechtschaffenen Schwaben, denen zu diesem Thema immer noch Hitlers ‚Endlösung‘ in den Sinn kommt. Ihr dummdreistes Blöken macht sprachlos, doch es bleibt in dieser teils heiter, teils nachdenklichen Dokumentation nicht unangefochten.“ (tip) Kino 46
Identität USA 2003, R: James Mangold, D: John Cussack, Ray Liotta
„‚Identität‘ bietet fast alles, was ein Genre-Schocker braucht: einen mysteriösen Killer, eine Unwetternacht und ein abgelegenes Motel, wo sich elf geheimnisumwitterte Figuren zusammenfinden - bis sich deren Zahl durch bizarre Morde dezimiert. Warum aber und wohin dann die Leichen verschwinden, darüber erteilen der Regisseur James Mangold (‚Durchgeknallt‘) und sein vorzügliches Ensemble - darunter John Cusack, Amanda Peet und Ray Liotta - ungeahnt schlüssige Auskunft und krönen ihren Horror-Thriller mit einem wahrlich kühnen Salto psychologico.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Apollo BHV
Igby USA 2002, R: Burr Steers, D: Kieran Culkin, Susan Sharandon
“Igby Slocumb, ein rebellischer und sarkastischer 17-Jähriger, führt Krieg gegen die spießige Welt seiner bürgerlichen Familie - seinen schizophrenen Vater, seine in sich gekehrte Mutter und seinen republikanischen Bruder. Schließlich beschließt Igby, irgendwo da draußen ein besseres Leben zu finden. Das Regiedebüt von Schauspieler Burr Steers (,The Last Days of Disco‘) ist eine großartig besetzte Ensemble-Komödie, die manchmal an ,Die Reifeprüfung‘, manchmal an ,Rushmore‘ erinnert, und mit der der kleine Bruder von MacCauley - Kieran - Culkin als rebellischer Teenager an der Seite von Susan Sharandon, Bill Pullman, Ryan Phillippe, Jeff Goldblum, Amanda Peet und Claire Danes sogar eine Golden-Globe-Nominierung erhielt.“ (Blickpunkt:Film) Gondel, City
Irgendwann in Mexico USA 2003, R: R: Robert Rodriguez, D: Johnny Depp, Antonio Banderas
„Im dritten Teil von Rodriguez‘ Mariachi-Saga kämpft Antonio Banderas mit Musik und tödlicher Eleganz gegen die Bösen. Aber der Film löst seine epischen Versprechen nicht ein: Irgendwann steigt die Story aus, die schwarzgekleideten Männer und das rot spritzende Blut vermischen sich zu einer länglichen Gewaltorgie voller bekannter Gesichter. Trotz Macho-Selbstironie und hübschen Nebenhandlungen wünscht man sich nur noch, dass endlich die letzte Kugel die letzte Stirn löchert, damit Mexiko wieder in seinen staubigen Sonnenschlaf zurückfallen kann.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, CinemaxX OL, Passage BHV
J
Jet Lag - Oder wo die Liebe hinfliegt Frankreich 2002, R: Daniéle Thompson, D: Juliette Binoche, Jean Reno
„Auf dem Pariser Flughafen stranden wegen eines Streiks eine extrovertierte Kosmetikerin und ein diskreter Geschäftsmann. Als sie sich sein Handy leiht, kommen beide irgendwie unfreiwillig nicht mehr von einander los und beginnen langsam, sich für einander zu interessieren. Mit Juliette Binoche und Jean Reno treffen im zweiten Spielfilm der routinierten Drehbuchautorin Danièle Thompson zwei Formen des französischen Kinos aufeinander: Am Flughafen Charles de Gaulles führt das Schicksal den Star des populären Mainstreams - Jean Reno - und das bekannteste Gesicht des anspruchsvollen Cinéma - Juliette Binoche - zueinander. Das Ergebnis ist eine romantische Komödie mit einem Anflug von Screwballelementen.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis
Junta Argentinien/Italien 1999, R: Marco Bechis, D: Antonella Costa, Dominique Sanda / Originalfassung mit Untertiteln
„Buenos Aires zur Zeit der Militärdiktatur: Die Studentin Maria wird von der Geheimpolizei in eine stillgelegte Autowerkstatt verschleppt. Dort trifft sie auf Felix, ihren verschlossenen und in sie verliebten Mitbewohner: Er ist der ‚Verhör‘-Spezialist. Während sich daraus eine kaum vorstellbare Beziehung aus Macht, Zuneigung, Folter und Überlebenswillen entwickelt, versucht Marias Mutter mit allen Mitteln, ihre Tochter zu finden. Noch nie hat sich ein argentinischer Film so offen, schonungslos und ohne falsche Sentimentalität mit dem Schicksal der ‘desaparecidos‘, der Verschwundenen, auseinandergesetzt. (filmdienst) Atlantis
K
Kill Bill: Volume 1 USA 2003, R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, Lucy Liu
„Gangster und Bräutigam Bill versucht Killerin ‚Die Braut‘ und ihr ungeborenes Kind an ihrem Hochzeitstag zu töten. Die Braut überlebt - mit einer Kugel im Kopf, die sie fünf Jahre im Koma liegen lässt. Als sie erwacht, schwört sie blutige Vergeltung. Ihr Rachefeldzug führt sie um die halbe Welt, wobei sie sich den Ex-Bräutigam bis zum Schluss aufspart. Nach ‚Jackie Brown‘ und sechsjähriger Wartezeit kehrt Quentin Tarantino nun als Autor und Regisseur auf die Leinwand zurück, der sich erneut, in einzelnen Kapiteln erzählt, fernab jeglicher filmischer Konventionen bewegt. Tarantinos Lieblingsschauspielerin Uma Thurman wurde die Rolle des Rache-Engels auf den Leib geschrieben, während sich in den Nebenrollen die Stars die Klinke und Kampfschwerter in die Hände geben.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL
Der Kindergarten-Daddy USA 2003, R: Steve Carr, D: Eddie Murphy, Anjelica Huston
„Als arbeitsloser Werbeprofi schult Eddie Murphy zum Erzieher um - und muss sich plötzlich gegen volle Windeln, zerdeppertes Spielzeug und einen Haufen anarchischer Vorschulklässler wehren. Eddie Murphy war auf dem besten Weg zum Ex-Star. Seine Filme ‚Showtime‘ und ‚I-Spy‘ floppten an der Kinokasse, und sein Science-Fiction-Klamauk ‚Pluto Nash‘ kam bei uns erst gar nicht in die Kinos. Im freien Fall zog er die Notleine und landete mit ‚Dr. Dolittle 2‘-Regisseur Steve Carr auf dem vertrauten Terrain der Familienunterhaltung: Fast 100 Millionen Dollar spielte der inhaltsleere, aber muntere ‚Kindergarten-Daddy‘ allein in den USA ein.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinestar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL
Kletter-Ida Dänemark, Norwegen, Schweden 2002, R: Hans-Fabian Wullenweber, D: Julie Zangenberg, Stefan Pagels Andersen
„‚Kletter-Ida‘ ist eine Sternstunde des Kinderkinos: ,Spy Kids‘ mit Tiefgang. Hier erstarren Gefühle nicht in Hollywood-Posen, sondern sind immer glaubhaft. Dann wird Idas Vater wirklich krank, und auf einmal fällt der dunkle Schatten des Todes über ein Kinderleben und zwingt auch das Publikum zur Auseinandersetzung mit dem ernsten Thema. Deshalb ist der Film, obzwar von der FSK ab sechs Jahren freigegeben, eigentlich erst für Menschen ab zehn geeignet. Zumal die spannende Geschichte der sympathisch unaffektierten Freeclimberin Ida, die eine Bank knacken will, um dem Vater die lebensrettende Operation zu finanzieren, mit ihren hochgetunten Gokarts, explodierenden Autos und schwindelerregenden Stunts extrem actionlastig ist.“ (Cinema) Kino 46
L
La Stanza del Figlio (Das Zimmer meines Sohnes) Italien/Frankreich 2000, R: Nanni Mortetti, D: Nanni Moretti, Laura Morante / Originalfassung mit Untertiteln
“Anders als in vorangangenen Filmen wie ‚Liebes Tagebuch‘ oder ‚Aprile‘ klammert Moretti in ‚Das Zimmer meines Sohnes‘ autobiographische Züge aus und erzählt eine fiktive Geschichte über eine Familie, die mit einer Katastrophe (dem Unfalltod eines Sohnes) fertig werden muss. Ohne auf Morettis gewohnte Intelligenz und Scharfsinnigkeit zu verzichten, ist das hemmungslose Melodram vor allem ein Film, der den Zuschauer emotional packt.“ (Blickpunkt:Film)Kino 46
Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen USA 2003, R: Stephen Norrington, D: Sir Sean Connery, Peta Wilson
„Sieben Mitglieder einer Helden-Liga mit jeweils besonderen Fähigkeiten reisen unter Führung des Abenteurers Allan Quatermain nach Venedig, um ein geheimnisvolles Phantom daran zu hindern, einen Weltgipfel in die Luft zu sprengen, wobei sie erkennen müssen, dass sie selbst Teil einer Intrige sind. Abstruser Abenteuerfilm im Comic-Stil, der sich als schamlose Wiederverwertung einschlägiger Trivialmythen und -helden in reinster und endgültigster Form gefällt, wobei das Klischee zum Stoff für Klischees wird. In den lachhaften Bombast fügen sich nahtlos absurde Kampfszenen, ziellose Wendepunkte und inhaltsleere Dialoge ein, wobei manches reizvoll Naive und Altbackene fast wieder Vergnügen bereitet.“ (filmdienst) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL, CinemaxX DEL, Passage BHV
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Manhattan USA 1979, R: Woody Allen. D: Woody Allen, Diane Keaton
“Mag sein, dass der Film narzisstisch ist, und stilistisch ist er auch nicht perfekt: Die Geschichte ist ein wenig zu dramatisch in Szene gesetzt, um das Gelächter zu wecken, das den Witzen gerecht würde. Aber dies ist eine der witzigsten, intelligentesten und reifsten von allen romantischen Komödien. Allens Regie ist so gut wie nie: Achten Sie auf die innovative Komposition der einzelnen Einstellungen und die Art, wie er Autos und Bilder von Fahrten als Schlüsselmotive nutzt. Die Stars sind die Stadt, die Musik von Gershwin und Woody Allen - in dieser Reihenfolge.“ (Chris Tookey) Kino 46
Mein Leben ohne mich Spanien/Kamada 2003, R: Isabel Coixet, D: Sarah Polley, Scott Speedman
„Ein 23-jährige Frau und Mutter zweier Kinder erfährt, dass sie nur noch kurze Zeit zu leben hat. Sie nutzt die verbleibende Spanne, um das Leben ihrer Familie für die Zeit nach ihrem Tod zu ordnen, das Verhältnis zu ihren eigenen Eltern ins Reine zu bringen und sich noch einmal zu verlieben. Trotz des herausfordernden Themas kein Melodram, sondern das Porträt einer Frau, die in einer ausweglosen Situation nicht den Lebensmut verliert, sondern die antizipierte Trauer ihrer Umgebung über die eigene Verzweiflung stellt. Ein emotionaler Film, der letztlich Fragen nach den Grundlagen des Lebens stellt.“ (filmdienst) Cinema
Menschen am Sonntag Deutschland 1929, R: Edgar Ulmer, Robert Siodmak
„Ein ganzer Packen Filmgeschichte: Die beiden Regisseure machten noch stolze Karrieren. Robert Siodmak, über Frankreich in die USA emigriert, wurde Stichwortgeber für den film noir (‚Die Wendeltreppe‘), Edgar G. Ulmer der künstlerische Leiter bei Metro Goldwyn Mayer, und von Billy Wilder, der sich als Drehbuchautor für ‚Menschen am Sonntag‘ seine ersten Sporen verdiente, hat man danach einiges gehört. Dazu schärfte der Neorealismus sein Stilbewusstsein an dem Film, aber von diesem cineastischen Besteck sollte man sich gar nicht bedrängen lassen. Um ‚Menschen am Sonntag‘ so neu zu sehen, wie er damals auch die Zeitgenossen überrumpelte. “ (taz) Kino 46
Minority Report USA 2002, R: Steven Spielberg, D: Tom Cruise, Colin Farrell
“Im Jahr 2054 ist ein neues System zur Verbrechensbekämpfung in der Lage, Morde zu verhindern, bevor sie stattgefunden haben. Der Verantwortliche der zuständigen Spezialeinheit kommt selbst unter Verdacht und muss versuchen, Beweise für seine Unschuld zu finden. Nach Motiven einer Kurzgeschichte des Science-Fiction-Autors Philip K. Dick hat Steven Spielberg die Handlung als Mischung aus Zukunftsphantasie, Thriller und philosophischer Reflexion inszeniert. Sehenswert, technisch brillant und fesselnd im Konzept, wenn auch sicher nicht für jeden Zuschauer überzeugend“ (filmdienst) Kino 46
Die Mutter Großbritannien 2003, R: Roger Mitchell, D: Ann Reid, Daniel Craig
„Als ihr Mann beim Familienbesuch in London stirbt, fürchtet die reife May, in der Masse der unsichtbaren Senioren unterzugehen, die in ihrer eintönigen Vorstadt vom Leben nichts mehr erwarten. Denn weder ihre viel beschäftigten Kinder noch die Enkel zeigen wirkliches Interesse an ihr. Bis sie sich in Darren verliebt, der allerdings nicht nur halb so alt wie sie ist, sondern zudem mit ihrer Tochter schläft. Nach ihrer preisgekrönten BBC-Serie ‚The Buddha of Suburbia‘ präsentieren Regisseur Roger Michell (‚Notting Hill‘), Produzent Ken Loader und der Oscar-nominierte Drehbuchautor Hanif Kureishi (‚Mein wunderbarer Waschsalon‘) ein weiteres gemeinsames Projekt, das sie 2003 bei den Filmfestpielen von Cannes vorstellten: Die berührende und typisch britische Lovestory einer reiferen Frau in einer Londoner Vorstadt - brillant verkörpert von Ann Reid (‚Liam‘) - die sich in den Lover ihrer Tochter verliebt.“ (Blickpunkt:Film) Schauburg, Atlantis, Casablanca OL
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The Navigators Großbritannien 2001, R: Ken Loach, D: Dean Andrews, Tom Craig / Originalfassung mit Untertiteln
“Ein Kino, das keine Spielchen spielt, ein Kino, das die Wirklichkeit ernst nimmt - dass es das noch gibt! Die Privatisierung der britischen Eisenbahnen Mitte der neunziger Jahre gibt dem unverdrossenen Klassenkämpfer Ken Loach, 66, den Stoff zu einem exakt abgezirkelten, bitteren Lehrstück vom Sieg des Profitinteresses über das Gemeinwohl. Man möchte kaum wahrhaben, wie sehr der spröde Realismus dieser Geschichte einer Bahnarbeitercrew den Zuschauer auch emotional bewegt: Zeitdruck, Leistungsdruck, Entlassungsdruck, Demontage der Solidarität verwandeln Kollegen in Konkurrenten, und Loach macht spürbar, was den Menschen dabei genommen wird: ihre Ehre.“ (Der Spiegel) City
Nicht auflegen USA 2002, R: Joel Schumacher, D: Colin Farrell, Kiefer Sutherland
“Ein aus Neugier angenommener Anruf in einer Telefonzelle am New Yorker Times Square bringt einen vielbeschäftigten Agenturchef in Lebensgefahr: Dort, wo er sonst heimlich seine Geliebte kontaktiert, wird der verheiratete Mann Opfer einer perfiden Erpressung. Er soll seinen Mitmenschen, vor allem aber seiner betrogenen Ehefrau, seinen schlechten Charakter offenbaren, andernfalls würde er in der Telefonzelle erschossen. Kammerspielartiger Psychothriller, der sich auf klassische Traditionen des Spannungskinos beruft und dem es vor allem wegen brillanter darstellerischer Leistungen gelingt, auch ohne große Effekte über weite Strecken zu fesseln.“ (filmdienst) City
Nicht von dieser Welt Italien 1999, R: Guiseppe Piccioni, D: Margherita Buy, Silvio Orlando
“Warmherzige und charmante Komödie, in der zwei Menschen durch ein Findelkind dazu gebracht werden, über sich hinauszuwachsen. Filmemacher Guiseppe Piccioni gelingt in seinem mit fünf italienischen Filmpreisen ausgezeichneten Drama ein zarter, lyrischer Ton, der weder in Schmalz noch in graue Milieubeschreibung driftet.“ (Blickpunkt:Film) City
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Der Pianist Frankreich/Deutschland/Polen/Großbritannien 2002, R: Roman Polanski, D: Adrien Brody, Thomas Kretschmann
Als jüdisches Kind lebte Polanski im Krakauer Ghetto, entkam als einer von ganz wenigen dem Konzentrationslager, seine Mutter starb in Auschwitz. Ein ähnliches Schicksal durchlebte der polnische Pianist Wladyslaw Szpilman, auf dessen Autobiographie der Film „Der Pianist“ basiert. Und es scheint, als habe Polanski all die Jahre nur auf diesen Stoff gewartet. Plötzlich ist er wieder ganz auf der Höhe seines Könnens, inszeniert präzise, in der Form fast klassisch und mit einem sicheren Blick fürs Detail. (hip) CineStar
Portret podwójny (Doppelportrait),Polen 2001, R: Mariusz Front, D: Elzbieta Piekacz, Maciej Adamczyk / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Ewa und Michal haben sich beim Filmstudium kennen und lieben gelernt: sie als Schauspielerin, er als Regisseur. In Warschau angekommen, müssen sie sich mit der rauen Realität auseinandersetzen: statt einer großen Wohnung bekommen sie nur ein Einraumappartment, und statt der Filmkarriere wartet das Jobben im Supermarkt. Doch Michal hält das Leben mit einer kleinen Digitalkamera fest und versucht, verschiedene Produzenten für sein Drehbuch zu begeistern.“ (Komunalkino) Kino 46
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Der Ring des Buddha Deutschland/Schweiz 2000, R: Jochen Breitenbach
“Dokumentarfilm über einen Schweizer Geologen, der in den 50er-Jahren als erster Europäer durch Nepal reisen durfte, um es zu vermessen. Während der echte Toni Hagen das Land nun erneut bereist, um einen alten Freund zu suchen, illustrieren Rückblenden die Ereignisse von damals. Betulich-didaktisches Werk im Stil alter ethnografischer und didaktischer Filme, das in Dialogform nutzlos-gelehriges Detailwissen offenbart, aber weder Interessantes über Land und Leute von Nepal noch über den selbstherrlichen Erzähler zu berichten weiß.“ (filmdienst) City
Rosenstraße Deutschland 2003, R: Margarethe von Trotta, D: Katja Riemann, Maria Schrader
„Im Februar 1943 versammelten sich Hunderte Männer und Frauen in der Rosenstraße in Berlin, um nach der Verhaftung ihrer jüdischen Ehepartner deren Freilassung zu erzwingen. Der Film bettet das historisch außergewöhnliche Geschehen in eine Rahmenhandlung ein, die zwischen der Gegenwart in New York und Berlin und der Zeit im Dritten Reich changiert. Die damit angestrebte, auch psychologische Komplexität mündet allerdings eher in dramaturgische Kompliziertheit. Als Irrtum erweisen sich zudem einige auf Schauwert zielende Szenen, die den kammerspielartigen Ton vermeintlich großen Bildern opfern.“ (filmdienst) Cinemaxx, Gondel, Casablanca OL
S
Seabiscuit USA 2003, R: Gary Ross, D; Tobey Maguire, Jeff Bridges
„Ein Autohändler, ein Cowboy und ein Jockey verwandeln einen faulen Klepper in ein unschlagbares Rennpferd. Amerika in den 30er-Jahren: Die Weltwirtschaftskrise hat das gelobte Land erreicht - und stürzt zahllose Menschen in die Armut. In dieser Zeit wird ein kleinwüchsiges Rennpferd zum Symbol der Hoffnung: ‚Seabiscuit‘. Die Massenhysterie, die der Hengst auslöste, ist heutzutage nur mit der einer Fußballweltmeisterschaft zu vergleichen: Rund 40 Millionen Menschen verfolgten 1938 sein Rennen gegen den Ostküsten-Favoriten ‚War Admiral‘ im Radio. Um den Geist der Epoche wieder zum Leben zu erwecken, drehte Ross jedes Rennen nach Originalberichten. Dazwischen streute er halb dokumentarische Szenen, die die Vergangenheit lebendig werden lassen. Optisch perfekt inszeniert, ist ‚Seabiscuit‘ im Kern vor allem ein bewegendes Epos über menschliche Tragödien. Eine zu Tränen rührende Pferdeoper mit Starbesetzung.“ (Cinema) CineStar, Cinemaxx OL, Cinemaxx DEL
Sein und Haben Frankreich 2002, R: Gilles Sandoz
“Dokumentarfilm über eine Dorfschule in den französischen Bergen, wo zwölf Kinder zwischen vier und elf Jahren von einem Lehrer unterrichtet werden. Die oft humorvollen Begebenheiten beim Lernen wie beim Spielen verdichten sich zu einfühlsamen Porträts der Kinder und ihres Lehrers sowie des Lebens auf dem Land, die viel Raum geben, sich an die eigene Kindheit zu erinnern. Durch seine ruhige, unprätentiöse und doch spannende Art macht der Film sensibel für die kleinen, magischen Momente des Alltags.“ (filmdienst) City
Sprich mit ihr Spanien 2002, R: Pedro Almodóvar, D: Rosario Flores, Javier Cámara
„Zwei Frauen, die im Koma liegen, und zwei Männer, die darum mit ihrer Liebessehnsucht auf sich selbst zurückgeworfen sind. Das Wunder dieses sehnsüchtigen Films ist, dass Almodóvar die Balance findet zwischen Verzweiflung und unverhofftem Glück, Hoffnunglosigkeit und Trost, Schwermut und Leichtigkeit. Almodóvar spielt inzwischen in seiner eigenen Liga. ,Sprich mit ihr‘ ist ein Melodram voll schmerzhafter Schönheit, ein Meisterwerk.“ (tip) Atlantis
Swimming Pool Frankreich/Großbritannien 2002, R: Francois Ozon, D: Charlotte Rampling, Ludivine Sagniert
„Zähe Rivalitäten zwischen zwei grundverschiedenen Frauen, frivole Nacktheit (Ludivine Sagnier) gegen nordländische Prüderie (Charlotte Rampling), die glühende Sonne des Südens und schließlich: ein Mord am Pool. Aber nein, François Ozons spritziges Sommerstück ist kein Remake von Jacques Derays quälerischem Liebesdrama ‚La piscine‘ aus dem Jahre 1969, sondern verfolgt vielmehr - entlang der Figur der englischen Krimi-Schriftstellerin Sarah Morton (Rampling), die sich zum Schreiben in ein Haus nach Südfrankreich zurückzieht - in kongenial kreativer Weise die blühenden, witzigen und grausamen Wege der Phantasie und schöpferischen Inspiration.“ (Neue Zürcher Zeitung) Gondel
T
Terminator 3 - - Rebellion der Maschinen USA 2003, R: Jonathan Mostow, D: Arnold Schwarzenegger, Nick Stahl
„Der liebenswerte Terminator Schwarzenegger im Kampf der Geschlechter gegen eine smarte Roboterdame. T3 frönt in von Größenwahn gekennzeichneten Actionsequenzen einer im digitalen Zeitalter fast rührend und altmodisch anmutenden Zerstörungswut. Jonahan Mostow liefert eine bis in die Farbgebung nachempfundene Kopie von James Camerons T2. Ein 175-Millionen-Dollar-Spektakel nach Erfolgsrezept, mit erheblichen Schauwerten und einem durchtrainierten, in die Jahre kommenden Action-Superstar Arnold.“ (tip) City
They USA 2002, R: Robert Harmon, D: Laura Regan, Marc Blucas
„Die Psychologiestudentin Julia hatte wie ihr Freund Billy Nachtangst in ihrer Kindheit. Als sie sich im Erwachsenenalter wieder sehen, erzählt Billy ihr von seinen grausamen Visionen: Die Dunkelheit lebt. Sämtliche Ängste der Kindheit existieren. Das einst namenlose Grauen ist aus Fleisch und Blut. Das Thema um Albträume, Kindheitsängste, Monster unter dem Bett oder im Wandschrank ist im Horror Genre mittlerweile so alt wie das Genre selbst und kann auch hier nichts wirklich Neues bieten. Regisseur Robert Harmon bleibt wie der Schuster bei seinen Rappen und kredenzt uns einen relativ seichten Auflauf aus altbekannten Schockelementen, einigen Suspense Einlagen und einen Storyverlauf, den man auch irgendwie schon mal gesehen hat.“ (25 Frames)CineStar
Till Eulenspiegel Deutschland/Großbritannien/Belgien 2003, R: Eberhart Junkersdorf
„Till Eulenspiegel will seinen Großvater besuchen, wobei er allerhand chaotische Abenteuer zu bestehen hat, weil er seinen in Luft aufgelösten Verwandten binnen zweier Tage aus seiner misslichen Lage befreien soll. Nebenbei bewahrt er einen kindlichen König vor dessen niederträchtigen Beratern und bekommt das schönste Mädchen von Boomstadt. Deutscher Zeichentrickfilm, der zu Gunsten seiner Massenkompatibilität viel Charme verspielt und mit der literarischen Vorlage allenfalls das Klischee vom Schelm gemein hat.“ (filmdienst) Cinemaxx, CineStar, Schauburg, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Apollo BHV
Tränen der Sonne USA 2003, R: Antoine Fuqua, D: Bruce Wills, Monica Bellucci
„“Tränen der Sonne“ strömen in diesem Actionfilm von Antoine Fuqua mit Blut und Schweiß um die Wette. Bruce Willis spielt den Anführer einer Spezialeinheit der U. S. Navy Seals, die im nigerianischen Dschungel Kopf und Kragen riskiert, um eine von Monica Bellucci verkörperte Ärztin zu retten. Während die Soldaten sterben wie die Fliegen, von denen sie umschwirrt werden, und die ihm den Teppich vollkrümelt und das Leben überhauptblendet die Bellucci mit ihrer Schönheit auch die hinterhältigsten Feinde und übersteht so selbst den schlimmsten Kugelhagel. Ihr Lippenstift ist am Ende des Films genauso perfekt aufgetragen wie am Anfang - er ist nicht nur kussfest, sondern sogar schussfest.“ (Der Spiegel) CineStar
Tricks USA 2003, R: Ridley Scott, D: Nicholas Cage, Alison Lohman
„Tricks“ sollte Pflichtobjekt für Ridley-Scott-Studien werden, als Beispiel dafür, wie sich ein Regisseur, der in Selbstgefälligkeit zu ersticken drohte, auf sicheren Boden zurückhangelt, ähnlich Steven Spielbergs spielerischem Befreiungsschlag „Catch me if you can“. Zufällig handeln beide Filme von Betrügern, doch „Tricks“ ist wesentlich komplexer, besteht er doch aus drei Geschichten, von denen jede einen Film trüge. Zum einen geht es um einen Kranken, dessen Neurosen ihn isolieren; zum zweiten um einen Betrüger und seinen Kumpel, die den großen Coup planen; schließlich um einen Vater, der plötzlich mit einer 14-jährigen Tochter konfrontiert wird, von deren Existenz er nichts wusste. Jeder Film schließt einen Vertrag mit seinem Publikum, schon mit Trailer und Plakat. Der Kontrakt, den „Tricks“ anbietet, läuft auf ein Psychodrama hinaus, in dem sich Vater und Tochter - beide auf ihre Art gestört - aneinander aufrichten. Auf dem Weg dahin bringt uns Scott zum Lachen, klopft uns weich fürs Happy-End - und reißt dann den Vertrag genüsslich entzwei.“ (Die Welt) CineStar, Cinemaxx OL
28 Days Later Großbritannien/USA 2002, R: Danny Boyle, D: Cillian Murphy, Naomi Harris
“‘28 Days Later‘ ist es um die britische Insel nicht gut bestellt: Ein Virus hat nahezu die gesamte Bevölkerung in Zombies verwandelt. In Bildern, die so aussehen, als würden sie vor den Augen des Zuschauers verwesen, entwirft Danny Boyle (,Trainspotting‘) eine düstere Zukunftsvision, die durch gelegentliche Blutbäder farblich etwas aufgelockert wird. Nach einem starken Beginn und eindringlichen Szenen in einem entvölkerten London verpasst Boyle die Chance, das Zombie-Genre zu revitalisieren, weil er mit seinen Hochleistungs-Untoten, die wie im Zeitraffer töten, nur Gemetzel anrichtet, aber keine Spannung erzeugt.“ (Der Spiegel) City
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Die unbarmherzigen Schwestern Großbritannien 2002, R: Peter Mullan, D: Geraldine McEwan, Anne-Marie Duff
“Irland, Mitte der sechziger Jahre. Vier junge Mädchen mit unterschiedlichen Schicksalen werden in ein Magdalenenstift eingewiesen, eine angeblich wohltätige Einrichtung der katholischen Kirche, die ,gefallenen‘ Mädchen Hilfe bieten will. Hier sind die Mädchen den ,barmherzigen Schwestern‘ ausgeliefert, werden ausgebeutet, geschlagen und erniedrigt und denken an Flucht. Die zweite Regiearbeit des Schauspielers Peter Mullan beruht auf wahren Ereignissen in den erst 1996 endgültig geschlossenen, mittelalterlich anmutenden Magdalenenstiften. Das Ausmaß an Unterdrückung, das am Schicksal von vier jungen Frauen gezeigt wird, ist kaum zu ertragen. Ein wichtiger Film, der bei den Filmfestspielen von Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde.“ (Blickpunkt:Film) City
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Verrückt nach Paris Bremen 2001, R: Eike Besuden, Pago Balke, D: Paula Kleine, Wolfang Göttsch, Frank Grabski, Dominique Horwitz
„Verrückt nach Paris“ ist ein Spielfilm, in dem drei behinderteSchauspielerInnen in den Hauptrollen zu sehen sind, während bekannte professionelle FilmdarstellerInnen wie Dominique Horwitz, Martin Lüttge, Corinna Harfouch und Hella von Sinnen die zweite Geige spielen. (hip) City
Versuchungen Ungarn 2002, R: Zoltan Kamondi, D: Julianna Kovacs, Kati Budai / Originalfassung mit Untertiteln
„Kamondis Film erzählt von der eigenartigen Schicksalsgemeinschaft des 19-jährigen Hackers Marci mit dem geheimnisvollen Sinti-Mädchen Juli. Die beiden lernen sich auf einem Acker kennen, wo Marci beim Zwiebelschälen neue Herausforderungen erkundet, weil ihm sein Informatikstudium, die erdrückende Zuneigung seiner Mutter, deren aalglatter Liebhaber und Marcis Freundin zuhause an die Substanz gehen. Halb im Spaß tauscht er ein paar Kisten Zwiebeln gegen das Mädchen ein, ohne zu ahnen, dass er damit einen archaischen Bund mit der 10-Jährigen schließt. Kamondi bleibt mit seinen Bildern derart hart an der Realität, dass sogar die zauberischen Fähigkeiten Julis darin aufgehen. Aber er überrascht auch mit unvorhergesehenen Wendungen, die der ungefestigten Lebensweise seines Protagonisten genau entsprechen.“ (Perlentaucher) Schauburg
Vier Freunde und vier Pfoten Deutschland 2003, R: Gabrielle Heberling, D: Alexander Gaul, Martha Reckers
„ Tierisch pfiffig: Mit Hund und Verstand lehren vier kleine Detektive einem Erbschleicher das Fürchten.Ohne erhobenen Zeigefinger verknüpft Regisseurin Gabrielle Heberling in ihrem Kinodebüt ernsthafte Themen wie Toleranz und Freundschaft mit kindgerechter Action.“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL, Apollo BHV
W
Whale Rider Neuseeland 2002, R: Niki Caro, D: Keisha Castle-Hughes, Rawiri Paratene
„Ein Maori-Mädchen begehrt gegen die Traditionen ihres Volkes und ihren sturen Großvater auf. Mit ihrem - u. a. in Sundance preisgekrönten - Regiedebüt gelingt der Neuseeländerin Niki Caro ein seltener Kunstgriff: Feinfühlig vereint sie moderne Girl-Power-Story, Sozialstudie, Familiendrama und Märchen zu einer bildgewaltigen Traumreise auf die neuseeländische Nordinsel. Ein warmherzig erzähltes Stück magischen Realismus, das Klischees sauber umschifft und trotz aller Mythologie genug rauen Alltag zeigt, um nicht in Esoterikkitsch zu ersaufen. Gerade wegen dieser Wahrhaftigkeit rührt ‚Whale Rider‘ zu Tränen. Wenn die kleine Pai während einer Schulaufführung mit bebender Stimme für ihren nicht erschienenen Großvater ein Maori-Gedicht rezitiert, werden ihre feuchten Augen nicht die einzigen im Kinosaal sein.“ (Cinema) Schauburg, Casablanca OL
Wilbur Wants To Kill Himself Dänemark, Großbritannien/Deutschland 2002, R: Lone Scherfig, D: Jamie Sives, Adrian Rawlins
Der Titel passt, denn tatsächlich versucht der junge Glasgower Wilbur im Laufe des Films immer wieder, sich umzubringen. Aber zum Glück beherrscht er diese Kunst genauso wenig wie die Dänen in Lone Scherfig vorherigem Film „Italienisch für Anfänger“ die romanische Sprache. Die Regisseurin zeigt ihre Protagonisten gerne beim Scheitern, aber dies macht sie so liebevoll komisch, dass man sich in ihren Filmen schnell heimelig fühlt.
So einen zusammengewürfelten Haufen von Charakteren wie hier, die im Grunde schon als Verlierer abgestempelt sind, sich dann aber zu einer Ersatzfamilie zusammenfinden, hat Lone Scherfig auch schon in „Italienisch für Anfänger“ beschrieben. Hier malt Scherfig nun ihre Lieblingsgeschichte auf eine größere Leinwand, und sie traut sich auch, dabei tiefer zu gehen. Denn sie nimmt den Lebensüberdruss von Wilbur ernst und so ist dies keine gemütliche schwarze Komödie, sondern ein bewegendes Familiendrama.(hip) Cinema
Die wilden Kerle Deutschland 2002, R: Joachim Masannek, D: Jimi Blue Ochsenknecht, Wilson Gonzales Ochenknecht, Cornelia Froboess
„Die Sommerferien drohen für die ‚wilden Kerle‘, eine quirlige Rasselbande, zur Katastrophe zu werden. Nicht nur, dass ignorante Eltern Hausarrest verhängen, besetzt zu allem Überfluss eine Clique halbwüchsiger Rüpel auch noch den Bolzplatz, sodass der Fußball-Sommer ins Wasser zu fallen droht. Kinderfilm nach einer Buchreihe, der anfänglich für sich einzunehmen versteht, dann aber deutliche Mängel offenbart. Zwar steckt er voller pädagogischer Anspielungen, doch die Kinder gebärden sich überwiegend altklug, während die Erwachsenen als ‚zu blöd‘ karikiert werden.“ (filmdienst) Cinemaxx, CineStar, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Passage BHV
Das Wunder von Bern Deutschland 2003, R: Sönke Wortmann, D: Louis Klamroth, Peter Lohmeyer
„Die deutsche Fußball-Nationalelf droht bei der Weltmeisterschaft 1954 frühzeitig zu scheitern. Ihr Essener Stürmer Helmut Rahn erkämpft sich einen Stammplatz in der Mannschaft. Sein daheim gebliebener Taschenträger, ein fußballfanatischer Junge, muss derweil mit ansehen, wie sein Vater aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrt und den familiären Zusammenhalt bedroht. Dramatisch-komödiantische Nacherzählung der Ereignisse um Deutschlands ersten Titel als Fußball-Weltmeister, angereichert mit einer fiktiven Handlung, die das soziale und politische Umfeld beleuchten soll. Dies gelingt dank einiger ausgezeichneter darstellerischer Leistungen nur in Ansätzen, da allzu viele Ruhrpott-, 1950er-Jahre- und Schweiz-Klischees bemüht werden und die Charaktere weitgehend blass bleiben.“ (filmdienst) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL
Die Wutprobe USA 2003, R: Peter Segal, D: Adam Sandler, Jack Nicholson
“Der außerordentlich friedliebende Dave Buznik gerät an Bord eines Flugzeugs unfreiwillig in einen Streit mit dem Kabinenpersonal und wird in Folge dessen zu einer Wuttherapie verdonnert, bei der ihm ausgerechnet der scheinbar völlig verrückte Dr. Buddy Rydell, der sein Temperament selbst nicht zügeln kann, helfen soll. Superstar Jack Nicholson und Top-Komiker Adam Sandler laufen als ungleiches Paar wider Willen in einer wunderbar verrückten Komödie von Peter Segal zu Höchstform auf. Die effektive Mischung aus ,Besser geht‘s nicht‘ und ,Punch-Drunk Love‘ ist zwar selten ein Film wie aus einem Guss, dafür aber eine der wohl witzigsten Sketchparaden der letzten Jahre.“ (Blickpunkt: Film) City
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