: Die Geldverprasser von Hameln
Jugendknast: Bremer Richter werfen dem Justizressort Konzeptionslosigkeit vor
Bremen taz ■ „Andauernden konzeptionslosen Umgang mit dem Jugendvollzug“ werfen die Jugendrichter der Bremer Amtsgerichte in einem Offenen Brief dem Justizsenator vor. Mit der geplanten Verlegung des Jugendknasts nach Hameln produziere das Ressort unnötige Unruhe.
Da ein Umzug nach Hameln frühstens in 18 Monaten abgeschlossen sein könnte, plane der Justizsenator eine provisorische Verlegung der Gefangenen nach Oslebshausen. Das erschließt sich den Richtern ebenso wenig wie die Tatsache, dass der bisherige Standort Blockland „offenbar um jeden Preis geschlossen werden soll“. Während dort renovierte Räumlichkeiten vorhanden seien, gebe es die in Hameln benötigten Haftplätze noch gar nicht. Auch müssten Arbeits- und Ausbildungsstellen dort erst geschaffen werden, beklagen die Richter. In Rede stünden 10 bis 15 Millionen Umbaukosten. „Wenn Räumlichkeiten platt gemacht werden, um an anderer Stelle das Gleiche zu bauen, sieht das sehr nach Schildbürgerstreich aus“, heißt es in dem Brief. jox
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