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Energie hat Priorität

Bei seinem Russlandbesuch vereinbart Bundeskanzler Schröder wirtschaftliche Projekte über 1,5 Milliarden Euro

JEKATERINBURG dpa ■ Gestärkt durch das Bündnis gegen den Irakkrieg wollen Russland und Deutschland ihre Wirtschaftsbeziehungen zu einer langfristigen Partnerschaft ausbauen. „Die Energiepolitik ist eine wichtige strategische Ausrichtung unserer Zusammenarbeit“, sicherte Präsident Wladimir Putin gestern Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) zu. Zum Abschluss der sechsten deutsch-russischen Regierungskonsultationen in Jekaterinburg wurden gemeinsame Wirtschaftsprojekte mit einem Gesamtvolumen von mehr als 1,5 Milliarden Euro vereinbart.

Das ehrgeizigste Projekt, eine für gestern erwartete Erklärung zum Bau einer etwa 6 Milliarden Euro teuren Erdgas-Pipeline durch die Ostsee, wurde zunächst verschoben. „In den kommenden zwei bis drei Tagen sollten die Unterlagen unterschrieben sein“, kündigte Putin an.

Dafür stehen offenbar eine Reihe anderer Wirtschaftsprojekte: So will der Düsseldorfer Energiekonzern E.ON mit russischen Partnern ein Gas- und Dampfkraftwerk für 500 Millionen Euro südlich von Moskau bauen. Das Unternehmen Wintershall und die russische Gasprom planen, gemeinsam in Westsibirien ein Gasfeld für 700 Millionen Euro zu erschließen. Die Essener Ferrostaal kündigte den Bau einer Ammoniak-Anlage für 400 Millionen Euro an. Für die Verschrottung von 120 russischen Atom-U-Booten stellt Deutschland 300 Millionen Euro bereit. Den Auftrag zur Projektkoordinierung erhielten die Energiewerke Nord (EWN) in Lubmin (Ostvorpommern).

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