: „Mit bestem Gruß Ihr Helmut Schmidt“
■ Briefwechsel zwischen spendefreudigen Firmenvertretern und dem ehemaligen SPD–Fraktionsvorsitzenden Helmut Schmidt
Während Ex–Bundeskanzler Schmidt vor dem Düsseldorfer Parteispenden–Untersuchungsausschuß eine genauere Kenntnis der illegalen Spendenpraxis bestritt, liest sich der Briefwechsel mit den Vorstandsmitgliedern der Tabakfirma Brinkmann ganz anders. So schreiben die Brinkmann–Vertreter Helmken und Blume am 16. 3. 1967 an SPD–Schatzmeister Nau: „Sehr geehrter Herr Nau, nach Rücksprache mit Herrn Helmut Schmidt, Fraktionsvorsitzender der SPD des Bundestages, beabsichtigen wir, der SPD für ihre Arbeit im Bund den Beitrag von 80.000,– zur Verfügung zu stellen, den wir bis auf weiteres jährlich zahlen wollen. Wir gehen davon aus, daß uns für diese Dotation ein steuerlich abzugsfähiger Spendenschein zugesandt wird. Wir bitten Sie höflichst, uns mitzuteilen, an welche Organisation wir unter diesen Voraussetzungen die Überweisung vornehmen sollen.... Mit freundlichen Grüßen Martin Brinkmann AG gez. Helmken gez. Blume.“ Ein paar Wochen später, am 5. 4. 67, bedankt sich Helmut Schmidt bei dem Vorstandsmitglied Ludwig Helmken so: „Lieber Herr Helmken! Für Ihre Glückwünsche anläßlich meiner Wahl zum Vorsitzenden der SPD–Bundestagsfraktion danke ich Ihnen sehr. Zugleich möchte ich die Gelegenheit benutzen, Ihnen für Ihr großzügiges Angebot vom 16. 3. 1967 an meine Partei herzlichen Dank zu sagen. Mit bestem Gruß Ihr „ (folgt Schmidts Unterschrift)“
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