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Ein Teelöffel Tod

■ Plutonium gilt als giftigste Substanz der Erde / Halbwertszeit von 24.360 Jahren

Als in den siebziger Jahren der AKW–Aufklärer Holger Strohm mit seinen Vortragsreisen durch Deutschland tingelte, hatte er immer einen Teelöffel in der Tasche. Kam die Rede auf Plutonium, zog er ihn hervor und veranschaulichte den Zuhörern, daß ein Teelöffelchen Plutonium ausreicht, um ganz Deutschland auszurotten. Plutonium gilt als giftigste Substanz der Erde. Es ist ein künstlich erzeugtes radioaktives Metall, das durch Neutroneneinfang aus Uran 238 entsteht. Es gibt sechs verschiedene Plutonium–Isotope (“Unterarten“), von denen nur Plutonium 239 in der Atomtechnik eine Rolle spielt. Pu 239 hat eine Halbwertzeit von 24.360 Jahren. Am gefährlichsten bei Pu ist seine Kanzerogenität (Krebserzeugung) in der Lunge. Die tödliche Inhalationsdosis wird in der Fachliteratur mit „einem Millionstel Gramm“ angegeben. Plutonium ist 200.000 mal giftiger als Zyankali. Die Ausbreitung von Plutonium als Aerosol (kleinste in der Luft schwebende Teilchen) durch die Emissionen von Atomanlagen ist wegen der Lungengängigkeit dieser Aerosole besonders gefährlich. Weltweit wurden bis zum Beginn dieses Jahres 1.775 Tonnen Plutonium erzeugt. -man– FORTSETZUNG VON SEITE 1

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