: Alte Wunden aufgerissen
■ Die US–Army an der Frankfurter Startbahn West
Die jetzt bekannt gewordenen Pläne der US–Army, mit denen der zivile Teil des Rhein–Main Flughafens zur „Hauptoperations–Basis“ der NATO ausgebaut werden soll, reißen alte Wunden auf. Als die Bürgerinitiativen gegen die Startbahn West bereits 1980/81 auf die miliärische Bedeutung dieser überlangen Piste hingewiesen hatten, mußten sie sich als „schamlose Lügner“ (Börner) beschimpfen lassen. Jetzt ist bekannt geworden, daß die US–Army bereits Vorarbeiten für die Militarisierung des zivilen Flughafens in Angriff genommen hat. Dennoch hat Hans Krollmann, der nach dem 5. April ordentlicher Ministerpräsident einer roten– oder rot–grünen Landesregierung werden will, die Stirn, solche konkreten Hinweise immer noch als „Spinnerei“ abzuqualifizieren. Offensichtlich sind die Sozialdemokraten nur begrenzt lernfähig. Wer wie Finazminister Krollmann und auch Justizminister Günther dem Aufsichtsrat der Flughafen AG angehört, der muß von diesen Ausbauplänen gewußt haben. Immerhin hält das Land Hessen ein Drittel der FAG–Aktien. Sollte es bei der Hessenwahl erneut eine rot–grüne Mehrheit geben, müssen die Militarisierungspläne auf den Verhandlungstisch. Denn Bomberstaffeln auf Rhein–Main dürften sich mit dieser „ökologisch–sozialen Reformpolitik“ (Blaul/Grüne) genausowenig in Einklang bringen lassen, wie Plutoniumbunker in Hanau. Klaus–Peter Klingelschmitt
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