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Polizei hält Tamilen für Täter

■ Brandanschlag auf das Heim für Asylbewerber war möglicherweise als Protest gegen Unterbringung gedacht / Polizei: Unbeabsichtigte Explosion wurde Tätern zum Verhängnis

Von Walter Jakobs

Detmold/Düsseldorf (taz) - Die Ermittlungsbehörden in NRW sind sich sicher, daß die am Dienstag bei einer Explosion ums Leben gekommenen zwei tamilischen Asylbewerber Opfer ihres eigenen Brandanschlages geworden sind. Wie der Ermittlungsleiter, Kriminalhauptkommissar Georg Pivek, auf Anfrage mitteilte, läßt das Gesamtbild „keinen anderen Schluß zu“. Zwar seien die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen, aber mit „an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit waren die Getöteten auch die Täter“. Die Polizei geht davon aus, daß die beiden Tamilen im Keller und im Flur des Hauses Benzin verschüttet haben und von der Explosion selbst überrascht worden sind. Wodurch die Benzindämpfe zur Zündung gebracht worden sind, läßt sich offenbar nicht mehr feststellen. Ein Funken durch Betätigung des Lichtschalters oder ein anspringender Kühlschrank könnten die Explosion ausgelöst haben. Die versuchte Brandstiftung als Protest gegen die unsäglichen Wohnbedingungen: das, so vermutet man in Detmold inzwischen, könne möglicherweise das Motiv gewesen seien. Während einer Diskussion der grünen Ratsfraktion wurde am Dienstag darüber berichtet, daß es bei den Flüchtlingen schon mal geheißen habe, die „Bude gehört angesteckt“. Ob einige der anderen Bewohner, von einer beabsichtigten Brandstiftung wußten, ist bisher unbekannt. Manfred Schopenmeier, Mitglied der grünen Ratsfraktion, der die Tamilen seit einem Jahr betreut und den „katastrophalen Zustand“ des abgebrannten Hauses kannte, hält den Brandanschlag als Protestsignal inzwischen für denkbar. Die Gefährlichkeit des Brandanschlages sei „völlig unterschätzt worden“.

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