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Maxhütte: Haidhof soll dicht machen

Nürnberg (taz) - Sollte - Spekulationen zufolge - die Gründung einer Vorschaltgesellschaft für die „Maxhütte neu“ am Dienstag über die Bühne gehen, bedeutet das das Aus für das Zweigwerk in Haidhof. Obwohl das Walzwerk mit seinen 755 Arbeitsplätzen nach neuesten Gutachten eine realistische Überlebenschance besitzt, haben die Stahlunternehmen der „Nordschiene“ (Thyssen AG, Klöckner Stahl GmbH, Krupp Stahl AG, Mannesmamm, Peine–Salzgitter und Saarstahl– Völklingen) die Stillegung als un abdingbare Voraussetzung für ihr Engagement in einer Auffanggesellschaft für die am 16.4.87 in Konkurs gegangene Maxhütte bezeichnet. Schon im April letzten Jahres war das hochmoderne und Gewinne abwerfende Kaltwalzwerk in Haidhof auf Betreiben des Duisburger Klöckner Konzerns geschlossen worden. Das Werk wird jetzt in den USA wiederaufgebaut. In dem von Betriebsrat und IG Metall beauftragten Gutachten von Prof. Dr. Joachim Genosko (Universität Stuttgart–Hohenheim) wird deutlich, daß der Rest– Standort in Haidhof durchaus ohne Subventionen überlebensfähig ist. Dazu müsse das Walzwerk ähnlich wie der Maxhütte–Standort Eschweiler aus dem Maxhütte– Verbund herausgelöst werden. Mit der Umstellung der Produktpalette von derzeit Beton– und Baustahl auf die Erzeugung von hochwertigem Edel– und Qualitätsstahl könnten in Haidhof 637 von 755 derzeit bestehenden Arbeitsplätzen mittelfristig gesichert werden. Die seit dem 1.Januar weggefallene EG–Quotenregelung in diesem Bereich bewertet Genosko als „Chance, um sich im Wettbewerb zu bewähren“, zumal gerade im süddeutschen Raum gute Absatzmöglichkeiten vorhanden seien. Die Staatsregierung hat bereits abgewunken. Die bis 1989 zu vollziehende stufenweise Schließung des Werks sei Bestandteil des von der Staatsregierung beschlossenen Auffangkonzepts. Neuverhandlungen zum Erhalt von Haidhof seien schlichtweg „illusionär“. Bernd Siegler

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