: Protest der UNO–Journalisten gegen Äußerung Jassir Arafats
Genf (ap) - Die Vereinigung der beim Genfer UNO–Sitz akkreditierten Journalisten hat am Mittwoch förmlich gegen eine Äußerung des Vorsitzenden der palästinensischen Dachorganisation, PLO, Jassir Arafat, protestiert. Arafat hat mit seiner kritisierten Äußerung nach Auffassung der Vereinigung die berufliche Integrität eines bundesdeutschen Korrespondenten in Zweifel gezogen. In einer Rede vor der UNO– Menschenrechtskommission hatte Arafat das harte Vorgehen Israels gegen die palästinensischen Demonstranten dem unter Hitler organisierten Völkermord gleichgestellt. Auf einer anschließenden Pressekonferenz fragte der Korrespondent der Westberliner Tageszeitung, Andreas Zumach, ob ein solcher Vergleich angemessen und bei der Suche nach einer friedlichen Lösung des Nahostkonflikts hilfreich sei. Verärgert fragte Arafat zurück, ob der Journalist im Auftrag der israelischen Regierung handele. Arafat fügte noch hinzu, in mancher Hinsicht übertreffe das israelische Vorgehen die Nazi– Methoden. In einem Schreiben an den Leiter der Genfer PLO–Mission, Nabil Ramlawi, nannte der Präsident der UNO–Journalistenvereinigung, Andre de Nesnera, die Reaktion Arafats auf die Entgegnung des Tageszeitung–Autors einen „vorsätzlichen Angriff auf die berufliche Ehre und Integrität“ des Journalisten. De Nesnera bat um Weiterleitung des „scharfen Protestes“ an Arafat und äußerte die Hoffnung, daß sich ein solcher Vorfall, der dem Image des PLO–Vorsitzenden nur abträglich sein könne, nicht wiederholen werde.
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