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Bremer Kunst ?!

■ betr.: CultureClubCultureClubCulture, Interview mit Heinz Stark als Auftakt der neuen Kultur-Serie, taz vom 20.7.88

Ich habe mich ganz schön über die Arroganz von Heinz Stark gegenüber den Bremer Künstlern geärgert. Da soll also die Bremer Kunst unterstützt und ausgestellt werden unter dem Motto: „Jeder, der ausstellen will, kann ausstellen, ohne Auslese.“

Ein schönes und edles Motto!

Ein paar Sätze später aber sagt unser Vorsitzender des BBK: „Es ist natürlich so, daß die Galeristen-sie sind ja keine Wohlfahrtseinrichtungen-die heute ausstellen, die sie für die besten halten.“

Somit ist das Motto hinfällig!

Die Verkrustung der Galerien bleibt bestehen, wer seine Beziehungen hat, wird keine Schwierigkeiten haben, in eine anständige Galerie zu kommen. Der Rest erfüllt eine Alibifunktion für den BBK: „Wir unterstützen doch unbekannte, junge Bremer Künstler, denken Sie doch an den Bremer Kunstfrühling 88“ können sie dann sagen und sich zufrieden über den Bauch streicheln!

Sie täten besser daran, Herr Stark, eine feste Einrichtung, z.B. eine Fabrikhalle, aufzutreiben, wo jeder ausstellen kann, das wäre ein echter Beitrag zu Förderung des Bremer Kunstklimas, als Gegenpol zu den starren Galerien.

Den absoluten Hammer finde ich die Tombola, die am Ende der Kunstaktion stattfinden soll. Man muß sich als Künstler doch verarscht vorkommen, wenn die eigene, kreative Arbeit wie auf einem Rummelplatz verlost und ausgetauscht wird.

Und das soll die „Kunstkommunikation„unter den Bürgern fördern?? Das glauben Sie, Herr Stark, doch selber nicht. Dieser Kunstfrühling sollte doch Niveau haben, oder??

Franziska Uh

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