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Alter bürgerlicher Mief gegenüber kritischer Kunstauffassung ?+ZD+6.e

■ Leserbrief zur Kritik“ Die demokratische Kunst geht um“ im Kulturteil der Bremer taz-Ausgabe vom 8. 8. 88

Nur selten habe ich eine “ Kritik“ gelesen, die den/die VerfasserIn als jemanden entlarft, der/die keine Ahnung von dem hat, über das er/sie zu schreiben versucht.

Die Kritik ist behaftet vom Mief alter, bürgerlicher Kunstauffassungen. Überzogene Ironie ohne auf selbstgestellte Fragen, wie „Was hat sich der Künstler dabei gedacht... “ einzugehen, ohne Intentionen und Ausstellungsinhalte an sich heranzulassen, ergeht sich der/die AutorIn oberflächliches Geschwafel.

Im schlimmsten Bild-Zeitung-Stil, mit journalistischem Kalkül und erhoffter Gewißheit, die Lacher auf seiner/ihrer Seite zu haben, wird hier auf einer Persönlichkeit herumgetrampelt die etwas zeigt, was in der heutigen Zeit selten ist: Farbe bekennen, persönliche Betroffenheit, oder einfach nur EMOTIONEN.

Es ist eine Kritik, die mich und sicherlich viele andere Leser gegenüber taz-Journalisten mißtrauisch macht.

Es ist ein dummer Artikel, der-und das ist schlimm-die taz auf eine Ebene mit “ Bild“ oder “ Bunte“ - Journalismus stellt.

Chris Steinbrecher (Galerie Besitzer)

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