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Robbensterben durch PCB?

■ Wissenschaftler vermuten Zusammenhang zwischen Bohrinselexplosion und Robbentod

London (taz) - Bei der Explosion der Nordseebohrinsel „Piper Alpha“ vor einem Monat sind nach Angaben der Betreiberfirma „Occidential Petroleum“ möglicherweise auch fünf Tonnen hochgiftiges PCB in die Nordsee gelangt. Dies wurde am Rande der internationalen Wissenschaftlerkonferenz bekannt, die diese Woche in London zum Thema Robbensterben tagte.

Daß PCB, Dioxine und andere giftige Chemikalien, die in die Nord- und Ostsee eingeleitet werden, das Immunsystem angreifen können, ist zumindest von anderen Tierarten bekannt, so die Biologin und Leiterin der Konferenz, Minnie Courtney. Die Reaktionen dieser Stoffe in den Tieren könne als eine Ursache des Robbensterbens nicht ausgeschlossen werden. Nach wie vor herrscht aber Unklarheit über die genauen Gründe der Immunschwächekrankheit der Seehunde, die laut 'afp‘ jetzt auch die 25.000 britischen Exemplare bedroht. Tags zuvor hatte die Wissenschaftlerin noch darauf hingewiesen, in anderen Teilen der Welt habe es ebenfalls Massensterben von Seehunden gegeben, ohne daß dort die Umwelt vergleichsweise belastet sei. Die Experten forderten ein internationales Forschungsprogramm zur Erforschung der Umwelteinflüsse auf das Robbensterben. Außerdem wurden die Anrainerstaaten zum sofortigen Handeln aufgefordert. Einleitungen in die stark verschmutzte Nordsee müßten unverzüglich gestoppt werden.

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