: Grüner in Seoul festgenommen
Seoul (taz) -Eine Woche lang konnte Jürgen Maier vom Bundesvorstand der Grünen unbehelligt an der ersten „Internationalen Konferenz für Frieden und Wiedervereinigung“ in Südkoreas Hauptstadt Seoul teilnehmen. Doch als er am Samstag nachmittag gegen 17 Uhr die Austragungsstadt der 24ten Olympischen Spiele verlassen wollte, sah er sich nach eigenen Aussagen auf Seouls internationalem Flughafen Kimpo von ca. 15 Zivilbeamten der koreanischen Polizei umstellt. Maier wurde festgenommen und anschließend im südkoreanischen Justizministerium 24 Stunden lang festgehalten.
Wie Maier nach seiner Freilassung mitteilte, warfen ihm die Seouler Behörden vor, er habe die südkoreanischen Einreisebestimmungen verletzt, indem er als Tourist eingereist sei und an einer verbotenen politischen Konferenz teilgenommen habe.
Bei seinen Verhören bei Polizei und Einwanderungsbehörden will er erfahren haben, daß in den nächsten Tagen alle zwölf ausländischen Teilnehmer der Zusammenkunft in Haft genommen werden sollen, sobald sie das Land verlassen.
Bereits zu Anfang der Konferenz war es zu einem Eklat gekommen, als zwei Vertreter von US-amerikanischen Friedensgruppen verhaftet und ausgewiesen wurden.
Jürgen Kremb
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen