: K A M P F D E R P A N T H E R
„Verblüfft“ waren die „Grünen Panther“ in der Berliner AL, als jetzt beim AL-Vorstand ein Brief der „Grauen Panther“ eintraf. Der Bundesverband des Seniorenschutzbundes „Graue Panther“ fürchtet, er könnte mit dem kürzlich gegründeten realpolitischen Club der „Grünen Panther“ verwechselt werden. Die Seniorenpolitiker bitten die Berliner Realo -Gruppe deshalb darum, auf den tierischen Titel zu verzichten.
AL-Panther Hans-Jürgen Kuhn kann sich das nur „schwer“ vorstellen. „Wir sind jetzt in aller Munde als neuer Hoffnungsträger“, erläutert Markenartikler Kuhn, „da wäre es verheerend, den Namen zu wechseln.“ Kuhn und die „Grünen Panther“ fürchten die naheliegende Verwechslung nicht. „Wir wären da nicht beleidigt“, meint Kuhn. Die mögliche Assoziation, in seinem Club seien vergrei ste AL-Senioren am Werk, schreckt den AL-Abgeordneten nicht: „Wir gehören doch noch zum Mittelalter, nicht zu den Greisen.“
AL-Vorstandsmitglied und Nicht-Panther Christian Ströbele sieht seine Partei als „völlig falsche Adresse“ für die Kritik der Seniorenpolitiker. „Die Grünen Panther sind keine Untergliederung der AL, sondern eine Vereinigung von Privatpersonen“, meint Ströbele, im Hauptberuf Rechtsanwalt. Eine juristische Person sei der Realo-Club nicht. Die „Grauen Panther“ müßten also die Einzelpersonen verklagen, wollten sie ihre Absicht juristisch durchsetzen. Ströbele gibt einer Klage allerdings keine Chance: „Da müßten die wirklich nachweisen, daß grün gleich grau ist.“
Genau umgekehrt argumentiert Kuhn. Mit ihrem Kooperationsvertrag mit den Bonner Grünen hätten die „Grauen Panther“ selbst schon Verwechslungsgefahren heraufbeschworen. Mit Blick auf die „Graue Panther„-Chefin und grüne Bundestagsabgeordnete Unruh meint Kuhn: „Die Trude Unruh hat doch sicher selber Schwierigkeiten, immer grau und grün zu unterscheiden.“
hmt
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen