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Konfetti gegen Brennelemente

Neckarwestheim (taz) - Über zwei Stunden haben am Montag mittag in Kirchheim am Neckar 50 AKW-GegnerInnen einen Atomtransport mit abgebrannten Brennelementen aus dem Reaktor NeckarwestheimI blockiert. Mit Transparenten, Atommüllfässern, Antiatomkonfetti und Megaphondurchsagen machten die Mitglieder der Aktion „Strom ohne Atom“ und der Tübinger Aktionsinitiative gegen Atomanlagen (TAIGA) die Einwohner des Neckardörfchens auf den Tieflader mit seiner gefährlichen Fracht aufmerksam. Als die Polizei die Straße räumen wollte, standen die Blockierer auf und begleiteten den strahlenden Laster mit einer Bummeldemo bis zum Ortsausgang.

Regelmäßig wird vom Atomkraftwerk aus hochradioaktiver Atommüll durch die umliegenden Ortschaften Neckarwestheim, Lauffen und Kirchheim nach Walheim gefahren, wo er auf Spezialwaggons umgeladen und in Güterzügen über Heilbronn, Mannheim und Saarbrücken zur französischen Plutoniumfabrik La Hague befördert wird. Als sich die grüne Landtagsabgeordnete Christine Muscheler-Frohne kürzlich bei der baden-württembergischen Landesregierung erkundigte, ob diese in Zukunft gedenke, die „von Atomtransporten tangierten Gemeinden“ zu benachrichtigen, antwortete das Umweltministerium mit einem klaren Nein. Uwe Mundt, Pressesprecher des Neckarwestheimer Atomkraftwerks gestern: „Das ist ein ganz normaler Transport.“

Andreas Linder/Klaus Stark

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