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Nicaragua-betr.: "Ortega hofft auf Europa", "Vage Zusage an Ortega", taz vom 24./26.4.89

betr.: „Ortega hofft auf Europa“, „Vage Zusagen an Ortega“, taz vom 24/26.4.89

Es zeugt von einer geradezu babylonischen Sprachverwirrung, wenn taz-Autor Schmid die bürgerlichen Fesseln, die der Imperialismus jetzt Nicaragua angelegt hat, als „Demokratisierung“ bezeichnet.

Was ist daran demokratisch, wenn die ehemaligen Somoza -Schlächter, diese Mordgehilfen des Westens, von ihren Auftraggebern mit der Drohung freigepreßt werden, anderenfalls das Land noch mehr zu terrorisieren? Was ist daran demokratisch, wenn der privilegierten Minderheit der Zeitungs- und Rundfunk-Unternehmer ein Großteil der Medien reserviert ist? Und was ist daran demokratisch, wenn Nicaragua momentan nicht einmal soviel Souveränität zugestanden wird, seine Wahltermine selbst festzusetzen? Daß die Nicaraguaner ihre Schwäche und Erpreßbarkeit ungern zugeben, sollte uns nicht abhalten, die Erpressung beim Namen zu nennen und anzuprangern, anstatt sie mit der Bezeichnung „Demokratisierung“ auch noch zu rechtfertigen.

Hans, Heidelberg

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