: Aktion gegen Nazi-Post
■ Postgewerkschaft schaltet Anzeige „Wehret den Anfängen“ Briefkasten beschriften: „Nazi-Post. Annahme verweigert“
Mit einer Anzeigenkampagne will die Bremer Postgewerkschaft die angekündigte Postwurfsendung der rechtsradikalen DVU -Liste D boykottieren. „Wehret den Anfängen“ heißt es darin: „Postgewerkschaften gegen neue und alte Nazis und gegen Ausländerhetze.“ Einen Abschnitt zum Ausschneiden und Auf -den-Briefkasten-kleben enthält das Inserat.
Der Text lautet „Nazi-Post. Annahme verweigert - auch keine Wurfsendung von Dr. Frey zur Europawahl.“ 20.000 Aufkleber liegen außerdem der Postgewerkschaft bereit.
Vor wenigen Tagen hatte die Deutsche Friedens-Union dazu aufgerufen, die Nazi-Post bei antifaschistischen Initiativen abzugeben, um sie beim Kulturfest am 15. Juni auf dem Bremer Marktplatz im Reißwolf zu verhacken.
Postler Werner N. ergänzt die Vorschläge von Friedens-Union und seiner Gewerkschaft noch um eine weitere Möglichkeit: „Bringt den DVU-Scheiß doch zur Post zurück.“ Er rät: Adressen-Aufkleber einfach abziehen und zurück in den nächsten gelben Postkasten. „Dann wird man sehen, wie groß der Protest ist.“
Bundesweit läßt Gerhard Frey für die beiden ersten Postwurfsendungen 12 Millionen Mark aus dem Portemonnaie. Jeweils 26 Millionen Auflage wurde verschickt. Eine dritte Aktion kurz vor der Europawahl ist auch noch geplant. Und für die zu erwartende Plakatierungsaktion rät Werner N.: „Jeder kehre vor seiner eigenen Tür.“ Wenn jeder Bremer vor seinem Haus die DVU-Plakatständer umlegt, dann sieht sie keiner'und Sachbeschädigung sei es auch nicht.
ra
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