: Offenheit und neue Streitkultur
■ Aus den Leitlinien der IG Metall zur gesellschaftlichen und gewerkschaftlichen Reform
In der IG Metall soll sich die ganze Vielfalt der Beschäftigten in der Metallwirtschaft widerspiegeln. Die Arbeiter in den Groß- und Mittelbetrieben bilden das organisatorische Rückgrat unserer Gewerkschaft. Die vielen tarifpolitischen Erfolge in unserer fast hundertjährigen Geschichte, sind ihrer Konflikt- und Kampfbereitschaft zu verdanken. Aber wenn die IG Metall ihre Stärke erhalten will, und wenn wir an der Gestaltung einer anderen Zukunft mitarbeiten wollen, dann müssen wir unsere Mitgliederbasis verbreitern. Dies setzt mehr Offenheit und mehr Diskussionsbereitschaft voraus. (...)
Die mehr als 2,6 Millionen Mitglieder der IG Metall sind ein riesiges Potential an Kreativität, Gestaltungs- und Durchsetzungswillen. Dieses Potential gilt es mehr als bisher zu aktivieren und verstärkt in die Politik der IG Metall einzubeziehen. Dies setzt Offenheit in der Diskussion, Toleranz im Umgang miteinander und Raum für unkonventionelle Ideen voraus. Um in der IG Metall mitarbeiten zu können, muß man nicht Funktionär sein. Wir wollen verstärkte Mitgliederbeteiligung und die Förderung des ehrenamtlichen Elements. Hier sind neue Dialogformen und Diskussionsformen notwendig. Auch die Einbeziehung von Nichtmitgliedern kann dabei sinnvoll sein. Wir wollen eine neue Streitkultur, in der Kontroversen ausdiskutiert und um den besseren Weg gerungen wird. Intoleranz und Dogmatismus haben in der IG Metall nichts verloren.
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