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 ■  Zweiter Juni 1967

22 Jahre, nachdem Benno Ohnesorg bei einer Demonstration gegen den Schah von einem Polizisten erschossen wurde, ruft die „Initiative Benno Ohnesorg“ wie in den vergangenen Jahren zu einer Gedenkkundgebung an der Stelle der damaligen Ereignisse auf. Anschließend findet heute abend um 19 Uhr im Rathaus Charlottenburg, Saal 3, ein Hearing statt, auf dem die Pläne zur Aufstellung eines Mahnmals erläutert werden sollen. Die Initiative möchte in der Krummen Straße das Relief „Tod des Demonstranten“ von Alfred Hredlicka aufstellen lassen. Obwohl der Bildhauer auf ein Honorar verzichtete, würde der Abguß des Reliefs etwa 170.000 Mark kosten.

Als besonderen Anlaß, sich mit der Gewalt auf unseren Straßen zu beschäftigen, sieht die Initiative die Kreuzberger Ereignisse vom 1.Mai dieses Jahres. „Immer wieder kommt es bei Demonstrationen zu manifester Gewalt, die ihre Ursache offenbar nicht nur in der Konfrontation mit Regierungen einer bestimmten Richtung oder mit Überreaktionen der Polizei zu tun hat, sondern die wir als einen Bestandteil unserer gesellschaftlichen Realität ansehen müssen... Daran wollen wir erinnern und einen Ort schaffen, der zu Diskussionen anregen kann, wie wir dem Ziel einer gewaltfreien Gesellschaft näherkommen können.“

Foto: Landesbildstelle

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