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Umstellungs-Chance

Mit der Extensivierungsförderung wird auch die Umstellung auf biologische Produktion erleichtert  ■ Mit AGRAR-GELDERN auf Du und Du

Berlin (taz) - Bauern, die gerne zu Bio-Bauern werden möchten, haben jetzt erstmals die Gelegenheit, einen finanziellen Ausgleich für ihre Umsatzeinbußen zu erhalten, die sie während der Umstellungsphase auf biologische Produktion erleiden. Bund und Länder haben sich auf Fördergrundsätze zur Extensivierung der Landwirtschaft geeinigt, die vom 1. Juli an gelten. Für diese Maßnahmen, mit denen die Überschußproduktionen reduziert werden sollen,, stehen für das nächste Jahr 47 Millionen Mark zur verfügung. Die Prämien liegen zwischen 300 und 425 Mark pro Jahr und Hektar.

Quantitative Bedingung ist, daß durch die Extensivierungsmaßnahmen die Produktion für fünf Jahre um mindestens 20 Prozent verringert wird. Dazu gibt es strenge Auflagen für die Düngung des Bodens und die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln. So dürfen chemisch-synthetische Stickstoffverbindungen, leichtlösliche Phosphate oder chlorhaltige Kalidünger und Harnstoff beim extensivierten Landbau nicht verwendet werden. Zugelassen sind nur Pflanzen -, Viren- und Bakterienpräparate, anorganische Kupferstoffe, Gesteinsmehle und schwefel.

Sollten Bauern ernsthaft auf biologische Produktion umstellen wollen, empfiehlt es sich für sie, sich einem der Verbände anzuschließen, die nach den Richtlinien der International Foundation Organic Agriculture Movement (Ifoam) arbeiten, weil dort Beratung, Betreuung und Kontrolle für Bauern angeboten werden, die biologisch produzieren.

Gefördert wird allerdings nur eine totale Betriebsumstellung, wobei der Betrag von 425 Mark pro Hektar nur für Ackerbauerzeugnisse gilt. Für die übrigen genutzten Flächen (Futterpflanzenanbau, Grünland) gibt es lediglich 300 Mark.

Peter Huth

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