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Briten total verwirrt: Hat Maggie nun gewonnen oder verloren?

London/Berlin (dpa/taz) - „Es scheint eine sehr eigenartige Vereinbarung zu sein, wenn diejenigen, die für eine Wirtschafts- und Währungsunion sind, den Sieg für sich beanspruchen, und gleichzeitig die Gegner dasselbe tun.“ So kommentierte der finanzpolitische Sprecher der britischen Labour Party John Smith die Reaktionen auf den Kompromiß zur Währungsunion, mit dem der EG-Gipfel von Madrid beendet worden war. Die Verwirrung über Maggie Thatchers Haltung wurde auch an den Stellungnahmen aus der Konservativen Partei deutlich: Sowohl die „pro-“ als auch die „antieuropäischen“ Tories der Unterhausfraktion begrüßten, daß die Premierministerin jeweils ihren Standpunkt bekräftigt habe. Die Brüssel-Gegner hatten sich noch dadurch bestätigt gesehen, daß die Regierungschefin bei ihrer Rückkehr die Einberufung der in Madrid vereinbarten Regierungskonferenz abgelehnt hatte.

Einigkeit herrschte hingegen gestern in den britischen Medien: Der Kompromiß wird als Zeitgewinn für Thatcher eingeschätzt, um weiter gegen den Delors-Plan zu kämpfen. Ebenso einhellig wird aber in den großen Blättern auch die neue Nachgiebigkeit Thatchers kommentiert - die „beträchtlichen Konzessionen“ ('Times‘) oder das „Schmiermittel“ für „das am stärksten quietschende Rad in der Europäischen Gemeinschaft“ ('Financial Times‘). Der liberale 'Guardian‘ meinte sogar: „Die Würfel sind gefallen.“ Die Politiker der Regierungskoalition in der BRD sind mit dem Madrider Kompromiß durchweg zufrieden.

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