: Politik-Instrument-betr.: "Ratlos-hilflos-haltungslos", "Was sollen die Grünen schon machen", taz vom 1.7.89
betr.: „Ratlos-hilflos-haltungslos“, „Was sollen die Grünen schon machen“, taz vom 1.7.89
Verstehen kann mensch es ja schon, wenn Georgia Tornow und Petra Bornhöft bei der allgemeinen Ratlosigkeit der deutschen Linken in der Solidarität mit der chinesischen Demokratiebewegung Halt suchen. Daß aber ausgerechnet von der grünen Partei hier eine VorreiterInnenrolle erwartet wird, zeugt von einem alten und weitverbreiteten Vorurteil über die politische Rolle dieser Partei in der bundesdeutschen links-alternativen Politik.
Aufgrund ihrer vielschichtigen Zusammensetzung und unterschiedlichen Interessen - mittlerweile auch, weil sie sich in das parlamentarische System etabliert hat und eingebunden ist - wird die grüne Partei nie Initiatorin oder gar Vorreiterin einer Bewegung (welche auch immer sein). Vielmehr sind die Grünen ein Politik-Instrument, das mit allen Instrumenten gemeinsam hat: Wenn keiner drauf spielt, gibt's keine Musik!
Wer also will, daß sich was an Solidarität mit den chinesischen StudentInnen tut, der/die muß die Debatte in der Gesellschaft, in Initiativen und Gruppen ankurbeln. Sobald sich was bewegt, werden sich die Grünen einer koordinierenden, vernetzenden, organisierenden und ankurbelnden Funktion nicht verschließen und Träger einer solchen Solidaritätskampagne werden können.
Arnd Grewer, Bonn 1
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen