: SONNTAG
Wie gefährlich manchmal eine Zusammenarbeit großer Talente werden kann, bewies ein Fall in den USA der dreißiger Jahre: Der Kinoriese Orson Welles setzte ein Hörspiel des Autors H.G. Wells in Szene, und es entstand eine Hörerpanik. Viele flüchteten aus Städten des ganzen Landes vor Dingen, die nur in der Fiktion existierten. Das Hörspiel Der Krieg der Welten stellte nach allen Regeln der Science-fiction-Kunst, die Welles glänzend beherrschte, eine außerirdische Invasion der Erde dar. Ob wir heute als abgebrühte Medienkonsumenten besser zwischen Realität und Fiktion unterscheiden können, ist nicht erwiesen. Auch nach einer Sendung des Hörspiels im November 1978 entstand trotz einer deutlich medienkritischen Bearbeitung und Ansage einige Verunsicherung unter den Hörern. (SFB 1, 21.05 Uhr)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen