: Demonstrationen gegen Todesurteile im Dev-Yol-Prozeß
Berlin (taz) - Zwei Tage, nachdem ein Militärgericht in Ankara sieben Mitglieder der linken Organisation Dev Yol zum Tode und 39 weitere Angeklagte zu lebenslänglich verurteilt hat, forderte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Berlin gestern den Regierenden Momper auf, sich bei seiner Türkeireise im September für die Rücknahme der Urteile einzusetzen. Bei dem achtjährigen Verfahren mit insgesamt 2.000 Festnahmen und 723 Anklagen hatte es zahlreiche Mißhandlungen und Folterungen gegeben. Sieben Menschen starben. Die BerlinerInnen forderten die GEW -Bundesorganisation auf, nach ihrem Beispiel auf die Bundesregierung einzuwirken. Mit „Abscheu und Betroffenheit“ haben auch die Asten der Berliner Universitäten auf das Terrorurteil im Dev-Yol-Prozeß in Ankara reagiert. Aus Bonn war gestern noch keine Stellungnahme zu vernehmen. Auch die großen Parteien äußerten sich bislang nicht zu den Todesurteilen. Am Samstag sollen vor mehren türkischen Konsulaten und vor der Botschaft in Bonn Demonstrationen stattfinden.
hh
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen