: Eklat in Malawi
Bonn (dpa) - Für eine Überprüfung der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit mit der afrikanischen Republik Malawi haben sich der Vorsitzende des Entwicklungsausschusses Uwe Holtz (SPD) und die Abgeordneten Wolfgang Börnsen (CDU) und Sigrid Folz-Steinacker (FDP) ausgesprochen. Nach ihrer Rückkehr von einer Informationsreise erklärten sie, es sei viel zu wenig bekannt, daß Malawi eine „angstmachende Diktatur mit politischen Häftlingen, Geheimpolizei und Pressezensur“ sei.
Bei der Erörterung von Menschenrechtsfragen mit dem Präsidenten Hastings Banda habe die Delegation den Fall des in Malawi inhaftierten oppositionellen Arztes Georges Mtafu zur Sprache gebracht, der 21 Jahre in der Bundesrepublik gelebt und praktiziert hat. Daraufhin habe Banda erregt das Gespräch für beendet erklärt und geäußert, ausländische Abgeordnete hätten keine Fragen zu stellen. Sie hätten sich nicht in die inneren Angelegenheiten seines Landes einzumischen. Lieber wolle er auf Entwicklungshilfe aus der Bundesrepublik (139 Millionen Mark) verzichten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen