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Radio Bremen: „Biz Bize“ wird weggespart

■ Direktorium hat ersten Sparbeschluß gefaßt / Am 1. März ist Sendeschluß

Radio Bremens Direktorium hat getagt, hat die 40 Millionen -Einnahme-Lücke in den drei nächsten Haushalten beraten und beschlossen: Die tägliche Regionalsendung in türkischer Sprache, „Biz Bize“, wird zum 1. März eingestellt. Spareffekt: 300.000 Mark pro Jahr. Alle anderen Sparmaßnahmen, so Intendant Klostermeier, „sind noch in der Prüfung“. Auf die Frage, warum gerade die Sendung für die ausländische Minderheit als erste eingestellt werde, erklärte Klostermeier, dies habe nichts mit Wertigkeiten zu tun, sondern mit

„Terminen“. Der verantwort liche Mitarbeiter Mesut Yigiter habe sowieso vorgehabt, „Biz Bize“ zu verlassen und zu seinem alten Arbeitgeber, der „Arbeiterwohlfahrt“ zurückzukehren. Der Beschluß, dem einzigen hauptamtlichen Redakteur Fehmi Kaya, zu kündigen wegen „zu langer Abwesenheitsfristen“, sei schon zuvor gefaßt worden. Die nächsten Sparrunden sind für Januar angesetzt.

Um Biz Bize hatte es im Funkhaus einen jahrelang schwelenden Konflikt gegeben. Dem einzigen Redakteur, Fehmi Kaya, war

die Verantwortung für die Sendung entzogen worden. Freie MitarbeiterInnen bekamen keine Aufträge mehr, der Wortanteil wurde drastisch verkürzt. In einem langen Arbeitsgerichtsverfahren hatte des einzige feste freie Mitarbeiter, Ibrahim Atakli, vergeblich auf Festeinstellung geklagt. Ihm war seine kurdenfreundliche Berichterstattung vorgeworfen worden.

Personalrat und GewerkschafterInnen protestierten noch gestern bei Klostermeier gegen den „Biz Bize„-Beschluß. Vergeblich.

bd

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