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Polizist statt Bulle?-betr.: "Die Polizei hat Anspruch darauf, kontrolliert zu werden", taz vom 19./20.12.89

betr.: „Die Polizei hat Anspruch darauf, kontrolliert zu werden“, taz vom 19./20.12.89

Wenn Ihr Euch wirklich ernst nehmen würdet, liebe kritische PolizistInnen, könnten Eure Vorschläge noch spannend werden

-insbesondere der, der „die Entfernung aller Beamten aus dem Polizeidienst, die Mitglieder der rechtsextremen 'Republikaner‘ sind“, fordert. Was vermutet Ihr, wieviele KollegInnen es in Niedersachsen sind: 80 Prozent, wie es schon vor einem halben Jahr für Bayern hieß, oder nur 60 Prozent, wie für Kassel behauptet wurde? Nehmen wir mal an, wegen der Kräfteverhältnisse in der Polizei und den politischen Rahmenbedingungen - die bislang ein polizeiliches Vorgehen wie das, das zum Tod von Cornelia W. in Göttingen geführt hat, abgesichert haben - würden sich Eure Forderungen nicht durchsetzen. Würdet Ihr, kritische PolizistInnen, dann so weit gehen, die Zusammenarbeit mit Euren rechtsextremen KollegInnen zu verweigern? Oder würdet Ihr aus Angst, daß dann nur noch FaschistInnen im Dienst wären, weiterarbeiten wie bisher: arbeitsteilig als Jusos in Uniform?

(...)Verzeiht, liebe kritische PolizistInnen, nett, daß Ihr friedliche Lösungen suchen und erproben wollt, aber glaubt Ihr, daß eine Handvoll von Euch eine Hundertschaft von Rambos im Griff hat? Geht doch nach Hause!

Th., Bielefeld

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