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Mit Militär gegen Drogen

■ Andenländer gegen US-Radarkontrolle / Spannungen zwischen Andenstaaten und USA bei der Vorbereitung des Drogengipfels

Santa Cruz (dpa/ap) - Die drei größten Kokainproduzentenländer der Welt - Kolumbien, Peru und Bolivien - und das größte Abnehmerland, die USA, haben sich auf eine gemeinsame Strategie zur Drogenbekämpfung geeinigt. Das wurde am Sonntag zum Abschluß von dreitägigen Beratungen bekannt, zu denen Regierungsdelegationen der vier Staaten im bolivianischen Santa Cruz zusammengetroffen waren. Die Beratungen dienten als Vorbereitung zum „Drogengipfel“, der am 15. Februar in der kolumbianischen Stadt Cartagena stattfinden soll. Erst dann soll der Inhalt des in Cartagena vereinbarten Strategiepapiers bekanntgegeben werden.

Auf Drängen der drei Andenländer verzichtete die US -Delegation auf ihren ursprünglichen Vorschlag, mit Hilfe von Kriegsschiffen vor den Küsten Kolumbiens Flugzeuge und Schiffe der Kokainschmuggler abzufangen. Auch die Absicht der USA, mit weitreichenden Radarsystemen den Luftraum und die Küstengewässer der betreffenden Staaten zu überwachen, wurde energisch zurückgewiesen. Nach Angaben des bolivianischen Außenministers Carlos Iturralde haben sich die drei Andenstaaten „zum vollen Einsatz militärischer Mittel gegen den Drogenhandel“ verpflichtet. Die USA erkenne ihrerseits an, daß diese drei Länder mehr US -Wirtschaftshilfe benötige.

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